Heute früh im Bett erzähle ich Gisela: Ich gehe gleich fliegen. Als Gisela mich entsetzt anguckt: April, April.
Es istnebligtrübundauchsoangesagt. Als ich den Rechner anhab und Ingos
Seite
anschaue, bin ich von
den Socken: Hammerwetter! Ich schaue die Webcams und sehe nur Nebel. Was hat der Ingo da entdeckt?
Immerhin, die nahen Buckel sind zu sehen, es weht schwacher
Ostwind, ichkannUlidafür
gewinnen, mit mir auf den Buch zu
steigen undmeinenletztens entdeckten Startplatz auszuprobieren.
Mit Sack oben zu sein ist dann doch ein anderes Gefühl als ohne. Die Bäume wachsen, die Wiese schrumpft.
Ich glaubeimmernoch,dassesimPrinzipgeht,aberderWindkommt
nicht von vorne, sondern schwach
von links durch die Bäume. Uli sieht das noch kritischer. Ohne Vorwind zieh ich das auch nicht in Betracht.
Wir steigenabundentdeckenNotlandemöglichkeiten.KnappundstressigwirdesinjedemFallesein.
Nordwind? DerBuchenbergistfrei.
Das wäreeineMöglichkeit.Ulimachtmit.
Die Bahn fährt natürlich nicht. Schon wieder Bergtour.
Wir fahren so hoch wie möglich und nehmen den bequemen
Fahrweg-Aufstieg. Oben ist Südwest bis Süd und die Basis sinkt.
Uli wird es bald kalt, wir umrunden die Hütte, immer wieder. Ich gebe
so schnell nicht auf. Uli tendiert schon zum Abstieg, ich sehe es von Wes-
ten hellerwerdenundkanneinfachnichtvonmeinemOptimismuslassen.
Ich machemichstartbereit.DerWindwirdwiederschlechter.Esistfünf.
Ich lassemichaufdieStichzeit17:20ein.Undtatsächlich:MitderSonne
kommt auch Leben in die Strömungen. Ich bekomme immerhin eine Null-von-der-
Seite-Phase und komme gut raus. Südwestlich in der Mulde habe ich sogar Steigen.
Es wirdeinwunderbargenussvollerFlug,
auch wennichnurwenigverlängern kann.
Uli ist auch gestartet, steigt überm Ort und
hat etwadegleicheFlugzeit.Ich trage bei-
de Säcke zur Straße, er holt dafür das Auto.
Zu Hause entdecke ich im Internet den
gigantischen StreckenflugvomIngo.
Endlich dämmerts.April,April.