Erwartungsvoll fahre ich zum Tegelberg.
Ich rechne mit Nordostwind, vielleicht
zu viel. Der Berg ist mal frei, mal zu.
0° sagt das Autothermometer.
Oben geht die Sicht weg.
Habe viel Zeit, was in den
frischen Schnee zu kritzeln.
Es kommt schwacher Nordost.
Vom Schnee her wäre die
Richtung gut zu starten.
Als sich bessere Sicht anbahnt, kommen Nordwest-
phasen. Auch vorne raus sind die Schneeverhältnisse gut.
Da mach ich mich startbereit. Es kommt auch noch schwa-
cher Rückenwind. Aber dann kriege ich eine perfekte Phase.
Der ganze Hang trägt.
Am Ende vom Westgrat kann ich
schön in der Thermik aufdrehen.
Jetzt bereue ich, dass ich nicht die Heizhandschuhe genommen habe.
Mit eisigen Fingern fliege ich raus. Der Kameraakku ist leer. Ich bin
nicht auf einen Akkuwechsel eingestellt. Ich komme in starken Nordost-
wind. Der Bannwaldsee ist entsprechend aufgewühlt. Ich verliere keine
Höhe - es steigt sogar. Mein Ziel ist jetzt das Forggenseeufer bei Walten-
hofen, da ist im Starkwind gut zu landen. Auch dort geht es eher hoch.
Aber ich finde auch eine Stelle, wo ich runterkomme. Ich lande pro-
blemlos. Ich brauche lange, bis meine Hände wieder benutzbar sind.
Am Tegelberg ist mir nie-
mand in die Luft gefolgt.
Ich gönne mir einen Ku-
chen in Gerlindes Garten.
Der Bus kommt fasst pünktlich. Der um 14:21
ist neuerdings in der Woche der letzte des Tages.