Ich fahre früh zum Tegelberg, habe noch Erledigungen.
Ab Füssen komme ich in einen Schauer. Den warte ich
beim Schwanseepark ab. Um neun ist es wieder trocken.
Also zum Tegelberg! Oben kommt der Wind von hinten,
ich bin der einzige Flieger. Da gibt es ein neues Schild!
Die Ersteller haben offensichtlich an Massenbetrieb gedacht.
Aber wie funktioniert das allein? Unkreativ-feige interpretiert
darf ein Pilot gar nicht den Startplatz betreten, um ihn auf Sicht,
Wind und Zustand zu inspizieren. Er darf sich über die Zuschauer-
plätze anschleichen. Erst wenn er es für startbar hält, darf er start-
fertig den Platz betreten, um dann typischerweise festzustellen,
dass so ohne weitere Hände seine Sicherheitsanforderungen nicht
erfüllbar sind. Es ist dann wie nach einem Startabbruch - der ist
ja auch erlaubt. Er hängt sich aus oder gurtet sich aus - wie es für
die jeweilige Ausrüstung praktischer ist - und richtet sich fertig
her - macht sich dann erneut startfertig und startet. Die kreativ-fre-
che Interpretation geht so: Ein nicht startbereiter Flieger betrach-
tet sich als Starthelfer. Der darf den Startplatz inspizieren, bei
Schnee z. B. freischaufeln, Wind und Sicht beobachten. Er darf
einem Piloten auch den Schirm auslegen. Mutiert zum Piloten
macht er am dafür vorgesehenen Platz sein übriges Geraffel
fertig und übernimmt den vom Helfer vorbereiteten Schirm. So
halte ich es, solange mir niemand diese Interpretation verbietet.
Der Wind verlangt mir viel Geduld ab.
Aber ich kann eine Nullphase nutzen.
Über der Hornburg steht wieder ein kräftiger Bart - die-
ses Mal ist er aber angenehm fliegbar, ich drehe bis zur
Wolke und kratze noch ein bisschen unter der Basis rum.
Mein konstruktiver Vorschlag
zur Ergänzung auf dem Schild:
"Gilt nicht im Winterbetrieb; im
Sommerbetrieb nicht bei weni-
ger als X anwesenden Piloten."