Landsberg ist vom Füssener Raum aus schnell erreicht, wenn man auch derzeit baustellenbedingt die Stadt fast umrunden muss,
um hineinzukommen.ErsterSammelpunktistderdreieckigeHauptplatz.Ichhängefotografierendzurück,Giselaversuchtmit
letzter Energie den Anderen hinterherzukommen, um dann festzustellen, dass die es nur so eilig haben, weil es dort eine Toilette gibt.
Landsberg hateineguterhaltene
Altstadt. Auffal-
lend ist, dass es fast keine Fußgängerbereiche gibt.
In der nördlichen Altstadterweiterung suchen wir die vom Rokoko-
baumeister Dominikus Zimmermann (bekanntestes Werk: Wies-
kirche) konzipierteJohanniskirche
auf und singen dort auch.
Balkone gabesimMittelalter
nur aus handwerkstechnischen
Gründen, nichtzumVergnü-
gen - hier das Gerber-Viertel.
Nach derStadtführungsindwiralleineunterwegs.
Nach Stärkung in einem Bistro gehen wir den von der
Stadtführerin empfohlenen Treppenweg auf das Hochufer.
Durch das östliche Stadttor (Bayertor) sind früher die Fuhrwerke aus München gekommen.
Um dieUnfallgefahraufdersteilenaltenBergstraßezuverringern,warLinksverkehrvorge-
schrieben und die Haustüren durften nicht abgeschlossen werden, um Fluchtwege zu ermöglichen.
Nächstes Ausflugsziel ist Peißenberg. Ich habe gar nicht gewusst,
dass es dort bis 1971 einen großangelegten Kohlebergbau gegeben
hat. Begonnen hat er dort, wo die Flöze an der Südflanke das Hohen
Peißenbergs andieOberflächetreten.Abdem19.Jahrhundertwur-
den zunächst Stollen gegraben, dadurch versiegten die Heilquellen des
berühmten örtlichenKurbetriebs.DurchdenSchaubereicheinessol-
chen Stollens werden wir geführt. Teilweise muss man gebückt gehen.
Im 20. Jahrhundert wurde dann ein Forderschacht gebaut und immer
mehr indieTiefegearbeitet,bisweit
über 1000 m. Diese Konstruk-
tionen könnenwirimangrenzendenBergbaumuseumnachvollziehen.
Die gewonnene Pechkohle aus dem Tertiär, dem Zeitalter der Alpenfaltung, liegt im Brennwert zwischen Braunkohle
und Steinkohle.AmSchlusswarderAbbauwegenderKonkurrenzdesErdölsnichtmehrrentabel.Nicht mal mehr
die Maschinenhatmanherausgeholt,einfachnurfastallesÜberirdischegesprengtunddenFörderschachtzugeschüttet.
Immerhin hat man durch üppige Industrieansiedlung
ersatzweise genügend Arbeitsplätze in der Region geschaffen.
Unsere Reise geht weiter auf das Gipfelplateau des Hohen Peißenbergs.