Morgens bin ich für Gisela beim Doc, erfahre nach einer Stunde im Wartezim-
mer, dass der nicht kommt. Frustriert fahre ich zum Tegelberg. In Schwangau
ist Bodennebel. Die Gondel hoch ist voller Gleitschirme. Oben kommt ein
Hauch Nordwest. Vor dem Forggensee werden die Wiesen sichtbar, da käme
ich auch locker hin - nur dass nach dem Start der Schirm stark nach rechts zieht ...
Ich bringe den Verhänger nicht raus. Die Löcher draußen sind nun
unerreichbar. Ich muss mir eine Notlandewiese am Berg suchen.
Rohrkopf und Drehhütte sind erprobt, aber so viel Abstieg würde ich
gerne vermeiden. Die Wiese beim Drehhütten-Parkplatz liegt schon
im Nebel, die höhere am halben Weg ist noch frei und wohl tauglich.
Das klappt alles problemlos. Der Schirm ist
jetzt nass. Ich trage ihn bis zum Drehhütten-
Parkplatz, die Reststrecke gehe ich leichtfüßig.
Ich hole den Sack und bin entschlos-
sen, nochmal hochzufahren. Inzwi-
schen ist der Talnebel weg. Oben ist
durchweg guter Nordwest, reichlich
Schulungsbetrieb und ziemlich aggres-
sive Stimmung. Ich lasse mir viel Zeit.
Schließlich passt es mal besser
auf Nordost, das kann ich nutzen.
Es trägt nur minimal, so richtig genießen kann ich den Flug nicht,
aber es tut gut, ihn gemacht zu haben. Der Schirm ist jetzt trocken.