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17.4.23
gestern 16.4.23
14.4.23

15. April

Der Umstieg in Augsburg in ei-
nen Zug nach Esslingen klappt.
Auch in der Schwäbischen Alb ist es trocken.
Ab Esslingen gehts nach Stuttgart.  Der Weg zur unterirdischen Stadtbahn ist 
derzeit eine kilometerlange Zumutung rund um die Baustelle von Stuttgart 21.
Nach einem Fußmarsch
durch   Remseck   errei-
che ich den Treffpunkt.
Es wird ein sehr vergnüglicher Nachmittag, die Leute sind nett, das Instrument zu spielen macht 
richtig Freude.  Als ich aufbrechen muss,  regnet es nun wie angesagt.  Den Baustellenübergang 
in Stuttgart mache ich diesmal andersherum, das ist nun zwar überdacht, aber keineswegs näher.
Am Haupbahnhof steige ich in den falschen Zug - zwar auf dem richtigen Gleis in der richtigen Richtung,
aber es ist der falsche. Es ist ein ungarischer Zug. Die Kontrolleurin erkennt meine Fahrkarte nicht an, ich
muss für eine neue abdrücken, sie bringt mir aber den zugehörigen Fahrschein nicht, wahrscheinlich steckt
sie das Geld selber ein. Lange denke ich, es könnte mit dem Anschluss in Augsburg noch klappen - tut es
aber nicht. Die nächste Verbindung ins Allgäu geht erst morgens. Das gibt eine lange Nacht in Augsburg.

16. April

Es regnet ohne Unterlass. Ich wandere in die Altstadt. Ich hoffe auch, eine Kneipe zu finden,
die möglichst lange aufhat. Da ist eine, da steht dran bis drei. Aber als ich drin bin heißt es,
sie schließen gleich, die Leute zahlen alle schon. Also weiter suchen. Ich lande schließlich 
im zur Sackpfeife, offiziell bis eins, faktisch aber länger, sehr gemütlich, ich trinke zwei Bier.
Als ich da gegen zwei rausmuss,  bekomme ich noch
Tipps für  Anschlusskneipen.  Die erste finde ich auch
bald,  aber  da  scheint  der Alkoholpegel höher zu sein,
nichts für mich.  Ich gehe lieber durch die Stadt.  Ich bin
ja in Ausburg aufgewachsen und habe viele Erinnerungen.
Bald nach vier treffe ich am Bahnhof ein.  Ich bin jetzt so erschöpft,
dass ich nur noch in der Halle sitze und zu ruhen versuche. Der Mor-
genzug nach Kaufbeuren fährt pünktlich. Der Anschluss klappt auch.
Der Gastgeber/Initiator  des Treffens hat hinterher im  Klavierforum berichtet:
„... abschweb  hat ... den  Nachmittag  mit 2 (oder waren es 3?) seiner „kleinen 
Stücke für Klavier“  eröffnet.  Die fand nicht nur ich so raffiniert,  so witzig und 
auf eine sehr moderne, stilistisch unverbrauchte, rhythmisch und harmonisch ver-
spielte Art bis ins Kleinste Detail ausgetüftelt,  dass schnell der Gedanke aufkam,
wow,  warum  hat  er diese Stücke nicht schon längst mal irgendwo  hochgeladen,
warum um Himmels Willen ist der Mann denn nicht Komponist  geworden?  Hat 
denn die Fliegerei bei so einer musikalischen Begabung unbedingt sein müssen??
Verzeih,  lieber Manfred samt  Fliegerkollegen,  aber  hätte  da denn nicht eigent-
lich alles verboten gehört,  was  allzu  sehr  vom  Komponieren  ablenkt oder ab-
hält? Was wäre gar aus ihm geworden, wenn er in eine Musikerfamilie geboren 
wäre?  Wenn  sein Talent von klein auf erkannt und gefördert worden wäre? ..."
Roßhaupten, den 16. April 2023
Manfred Laudahn
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