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15.5.19
Gepflegt ist nur der Weg zur Gundhütte,  die Piste ist es natürlich nicht.
Mich graust die Vorstellung, da reinlaufen zu müssen, wenn ich im Stei-
len noch nicht weg bin. Ich versuche einen Seitenwindstart nach Norden,
wo für die ersten Schritte kaum Schnee liegt und es schneller steiler wird.
Der  misslingt.  Dann  wage  ich  es  doch  nach 
Osten gegen den Wind. Der wird ganz schwach.
Und es passiert genau,  was ich befürchtet habe.
Ich versuche nach Kräften, im knietiefen Schnee 
der Piste zu beschleunigen. Aber die wird sogar 
noch ein bisschen flacher und da kann ich ein-
fach nicht mehr. Also wieder hochkämpfen.
Inzwischen  sind weitere Flieger einge-
troffen. Es ist jetzt nahezu windstill. So
klappt jetzt auch der Start nach Norden.
Da starte ich  dann  auch.  Ich  fliege
nach Osten und finde etwas Thermik.
Mein Ziel ist zunächst die Ufer-
wiese am Haldensee bei Haller.
Es trägt überall  sehr  gut,
ich bleibe höher als sonst.
Unter der Krinnealpe 
steigt es sogar  etwas.
Mein nun verschobenes Ziel ist  Nesselwängle.
Inzwischen   ist  hier  Westströmung.   Südlich 
vom Ort stoße ich auf einen zuverlässigen Bart.
Es geht 
einfach 
immer 
höher.
Ich drifte immer  mehr  zum  Ostausläufer 
der Krinnenspitze und steige immer weiter.
Dann fliege
ich  drüber.
Ich kreise bis zur Wolkenbasis. Nun habe ich sichere 
Höhe, um das  durchweg  unlandbare  Gaichtpassge-
biet zu überfliegen. Mein neues Ziel ist Weißenbach.
Hier  stoßen  verschiedene
Windströmungen aufeinan-
der.  Es  ist  recht turbulent.
Meine Höhe würde locker reichen,
um  lechab  oder lechauf weiterzu-
fliegen.  Aber  ich  will nicht mehr.
Hier  in  Talnähe  ist
starker Nordostwind.


Das wird sehr sportlich. Ich habe mir wohlweislich die große Wiese 
am Fuß des Moosbergs ausgesucht,  weitmöglichst  weg vom nächs-
ten  leewerfenden  Objekt.  Beim  Aufsetzen  hebe  ich  nochmal ab 
und fliege rückwärts,  werde  bem  nächsten  Aufsetzen umgerissen.
Im Geschleiftwerden hangele ich mich  an  einer  Bremse  bis  zum 
Ohr,  dann ist der Schirm gebändigt.  Zum  Zusammenlegen  nutze 
ich  das  Lee  einer  Heuhütte.  Der nächste Bus fährt in anderthalb 
Stunden.  Ich  habe Lust auf Kaffee und Kuchen und lande im  gol-
denen Lamm
.  Der Wirt hat mal Gleitschirmfliegen angefangen, ist 
dann  aber  Modellflieger  geworden. Wir können uns gut unterhal-
ten. Bevor der Bus kommt,  nimmt mich ein Auto mit. Ich komme 
bis Haldensee.  Auch für den Rest der Strecke klappt das Trampen.
Roßhaupten, den 16. Mai 2019
Manfred Laudahn
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