Ich habe ein Ticket für Mozarts Entführung von der Kammeroper München und ein 29 € Bayernticket für
heute habe ich natürlich auch. Das funktioniert für mich verkehrstechnisch, weil die Sonntagsvorstellung
schon um 6 beginnt. Die allerletzte Bahnverbindung abends gibts um 22:20, kurz nach Mitternacht wäre
ich dann zurück. Ich starte um halbzehn in Seeg. Der Zug ist rammelvoll mit Oktoberfestlern. Im An-
schlusszug in Buchloe finde ich endlich einen Sitzplatz. Der Lech wird kurz hinter Kaufering überquert.
In München fahre ich zum Marienplatz.
Dann steige ich auf den
Turm vom Alten Peter.
So siehts im zugehörigen Kirchenschiff aus.
Im Tal entdecke ich Stierhoden als
Tagesgericht - kenn ich nicht - aber
will ich kennen lernen! Sehr lecker!
Das nebenbei genossene Bier hat
mich geschafft - ich sitze lange
auf einer Bank beim Isartor.
Als ich wieder unternehmungslustig bin, ge-
he ich ins nahe Valentin-Karlstadt-Musäum.
Einen Fehler hab ich in Seeg gemacht: Ich hab Turnschuhe angezo-
gen, die nichts taugen. Kurz nacheinander fallen an beiden die Soh-
len ab. Ersatz habe ich nicht dabei. An einem Sonntag kann ich
auch nichts kaufen. Mit den Restsohlen kann ich langsam vorsich-
tig gehen. Jetzt hat Schloss Nymphenburg Priorität, wo die Oper
stattfindet. Nicht dass die Schuhe noch weiter auseinanderfallen!
Im Palmengarten genieße ich Kaffee und Kuchen - bald ist es Zeit,
zur richtigen Schlossseite zu kommen. Ich verirre mich ein bisschen.
Aber ich komme pünktlich zur Einführung. Mozart hat in diesem Singspiel ja einiges
Schlagwerk verwendet - ein spitzenmäßiger Percussionist ist heute dafür zuständig, er
demonstriert virtuose Proben an nahöstlichen Instrumenten - konzertmäßig! So komple-
xe Rhythmen hat Mozart leider nicht geschrieben. Dafür aber erfrischendes Musiktheater!
Die Kammeroper-Version strafft die Handlung und ak-
tualisiert die gesprochenen Dialoge. Die Emotionalität
der Figuren wird super herausgearbeitet. Er wird präch-
tig gesungen und gespielt! Ein begeisternder Abend!
Ich bin schon kurz nach neun am Haupbahnhof und ich steige in den Zug nach
Buchloe. In Buchloe finde ich keinen Anschlusszug nach Füssen. Ich hätte in
den nach Lindau fahrenden vorderen Zugteil umsteigen müssen, um in Kauf-
beuren den Füssener Zug zu erreichen, das wird mir erst klar, als der weg ist.
So habe ich eine Stunde Aufenthalt, verbringe die in einer nahen Kneipe, um
dann die gleiche Abfolge durchzuziehen. Ich bin erst um halbeins zu Hause.