Das ist ein Schauertag. Erwarten kann man da nichts.
Der stramme Westwind verleitet mich, das Oberjoch zu testen.
Gewitter toben sich aus. Eine kurze Trockenzeit nutze ich,
um zur Ochsenalpe vorzustoßen.
Ich flüchte unter Dach.
Nach einer Stunde sieht es besser aus.
Es grummelt noch hinten im Tann-
heimer Tal.
Der Wind ist gar nicht schlecht. Links rasen
plötzlich Wolkenfetzen gen Himmel. Stopp.
Der erste Donnerschag. Ein paar Sekunden später
fegen wüste Böen durch den Talschluss. So geht es weiter.
Gewitter links - Gewitter rechts - hier bleibt es trocken. Ich liege im Gras und träume.
Dann
gebe ich auf und bin gerade auf dem Rückweg
- da wird es heller und ruhiger.
Ich wills noch mal versuchen. Der Wind kommt immer von links. Ich
brauche drei Startversuche.
Dann steige ich satt.
Esistsehr bockig, immer nah am Klapper.
Auch draußen über Hindelang verliere ich kaum Höhe.
Roßhaupten, den 18. Juni 2004
Ich lande um halbacht. Da fährt kein Bus mehr. Das Trampen ist wieder frustrierend hier.
Ich stelle mir schon vor, wie ich den Sack deponiere und im Dunklen die Passstraße
hochlatsche.
Ein junger Typ mit Dreadlocks nimmt mich schließlich mit.
Der hat einen Freund, der fliegt. Und muss heute noch nach Ingolstadt.