Ich will Gisela im Krankenhaus besuchen, aber es bleibt lange unklar, ob das
mit ihren Terminen ausgeht. Erst kurz vor zehn scheint das klarzugehen, da
wird es schon stressig, rechtzeitig in Marktoberdorf am Bahnhof zu sein. Ticket-
verkauf gibts da grad nur im Automaten, ich finde kein Ticket, welches wie beim
letzten Mal den Nahverkehr inkludiert. So probiere ich mal, vom Hauptbahnhof
aus zu sehen, wie weit ich zu Fuß komme, um pünktlich im Krankenhaus zu sein.
Die halbe Strecke fahre ich dann doch mit der U-Bahn.
Überrascht treffe ich sie am Eingang, um zu erfahren,
dass sie jetzt erstmal in Behandlung ist. Regulär wäre
meine Besuchszeit um zwei zu Ende, aber der Ein-
gangskontrolleur gesteht mir zu, später nochmal wie-
der zu kommen. So laufe ich jetzt mit Ziel Steinway
am Maximiliansplatz, wo ich gestern für halbdrei ver-
einbart habe, ein bisschen Klavier spielen zu dürfen.
Das klappt dann auch alles. Zurück nehme ich die U-Bahn.
Jetzt wirds noch ein glückliches Zusammentreffen, wir ma-
chen sogar einen Ausflug aufs Dach. Gegen vier bin wieder
am Hauptbahnhof. Der Füssener Zug wäre regulär gerade
weg, hat aber eine halbe Stunde Verspätung, gut für mich!
Als ich in Marktoberdorf aussteigen will, ist die Tür blockiert!
Gewiss, der letzte Wagen ragt etwas über das Ende des Bahn-
steigs hinaus, aber als ich auch im nächsten Wagen keine Tür
öffnen kann, werde ich schon etwas panisch. Zum Glück
hält der Zug lang genug. Erschöpft fahre ich nach Hause.