Vormittags greifen die Föhnböen bis zum Boden. Mittags stehen überall schöne Cumuluswolken, aber die Lentis dahinter verraten immer noch
die kräftige Südwestströmung. Als ich um halb drei am Tegelberg Startplatz stehe, sieht die Sache immer noch nicht astrein aus. Ich nehme mir Zeit.
Die jetzt Startenden spült es bald nach unten - spült es vermutlich auch gut durch, denke ich. - Jetzt kommt ein bisschen mehr Sonne. Die Startpha-
sen wären akzeptabel. Ich lege Ost aus, lasse umlegen auf Nordwest, stehe dann wieder verkehrt. Es macht mir nichts aus, es drängt mich nicht.
Hans aus Trauchgau geht raus, ich probiere es jetzt auch wieder über Ost. Die Blubber über der Skipiste geben zumindest Zeit. Die höheren
Steigwerte lassen sich kaum zentrieren. Hans kämpft unter mir. Er findet was am Rohrkopf. Ich auch, etwas weiter südlich - drehe mega-
eng und steige mit 4,5 m / sec. Schnell über Start, kann ich im Hausbart weitermachen, auch das Gipfelkreuz ist bald gschafft.
Da bin ich nun - ganz alleine. Sehe Hans unten wuseln, ihn, den Schirmkünstler, den ich dank meines defensiven Flugstils
sonst fast immer von unten sehe. Mir reicht heute eine halbe Stunde - so schön ist es im Lee auch nicht.