Der morgendlich starke Südwind hat sich immer weiter abgeschwächt.
Als ich gegen elf am Tegelberg eintreffe, ist die Gondel rammelvoll samt
einigen Fliegern. Oben kommt der Wind recht zuverlässig aus Nordost.
Die Vorflieger finden Thermik, aber nähern sich
erst allmählich der Starthöhe. Ich packe es an und
drehe zwischen Latschenschrofen und Rohrkopf.
Ich wundere mich über einzelne Flieger, die in enger
Thermik nicht eng drehen und lieber verschwinden.
Bald drehe ich mit ebenbürtigen Fliegern harmonisch.
Erst nach Versuchen an verschiedenen Stellen
komme ich deutlich über Branderschrofenhöhe ...
... dann geht es beliebig, aber ich habe
nur die normalen Handschuhe an
und meine eisigen Finger sagen Nein.
Ich fliege raus, verliere kaum Höhe, immer wieder
steigt es gut. Ganz allmählich kann ich zwischen
Mühlberg und Schwangau etwas Höhe abbauen.
Als ich mich wieder dem Berg nähere, steigt es überall - ganz extrem
überm Sommerlandeplatz, in wenigen Sekunden bin ich rund zwei-
hundert Meter höher. Mühsam suche ich Stellen, wo ich wenigstens
ein bisschen tiefer komme. Ich stehe fast gegen Nordost, durchweg.
Ganz allmählich gelingt es mir, über den Zaun vom
Winterlandeplatz zu kommen und sinkend zwischen
Talstation und Pöllat hin und her zu driften. Beim
Aufsetzen reißt mich eine Bö um, zwei Flieger helfen
mir, mich vom wabernden Schirm zu befreien, danke!