Die Prognose heißt Höhentief, nach Südeinschlag am Tegelberg sieht
es doch ganz brauchbar aus. Dank Füssenstau dauert die Fahrt fast
eine Stunde. Dafür ist der Gondelstau vernachlässigbar, oben kein
Fliegerstau. Ich mache mich Nordost startfertig. Der Wind kommt
tendenziell zwischen den Startplätzen und ist recht kräftig. Ich ziehe
auf und will gleich abbrechen. Ich rutsche auf etwas Kies auf Tep-
pich aus und sitze auf dem Arsch - kann mich nicht halten - und rod-
le herunter. Ich seh mich schon in den Latschen. Aber der Schirm hat
sich inzwischen perfekt aufgestellt und trägt mich sicher in die Lüfte!
Mein erster Schreck ist schnell
abgehakt, ich finde einen schönen
Bart nördlich vom Latschenschro-
fen und drehe bis zur Wolkenbasis.
Ich will das nicht immer wieder wiederholen,
zumal ich nun nicht mehr allein am Himmel bin
wie beim ersten Bart. Ich fliege zum Forggensee.
Ich bin allein im Wasser, es ist wunderbar!
Mir ist bewusst, dass ich mit dem nächsten
Bus halbzwei nur nach Schwangau-Rathaus
komme, dann werde ich laufen oder trampen.
Dass der Bus fünf bis zehn Minuten
Verspätung hat, ist normal, er hält
schließlich auch an den Schlössern.
Aber dass er gar nicht kommt, habe ich noch nicht erlebt!
Ich vermute, der Busfahrer hat von Waltenhofen abgekürzt.
"In Brunnen steht eh keiner, höchstens so ein Fliegeridiot.
Arschlecken!" Der nächste Bus sollte zum Tegelberg fahren
und um halbvier kommen. Ich gehe bei Hermine Eis essen.
Dann habe ich noch viel Zeit für Blüten und Schmetterlinge.
Der Bus kommt wirklich, fast pünktlich.
Am Abend prasselt sintflutartiger Regen.