Der Föhn lässt schon früh die Nebeldecke schwinden.
Ich spekuliere auf was Kleines, das Kreuz über Röf-
leuten. Aber da bläst unten Westwind vom Berg runter.
Könnte es am Oberjoch passen? Auf dem Weg dahin
sehe ich Südwind, aber auch Nordwind. Aufs Ober-
joch zu sehe ich eindeutig Ostwind. Dazu recht gleich-
mäßig. Das spricht für die Buchelalpe. Ich parke am
Hotel Edelsberg, oberhalb von Unterjoch. Da bin ich
schon mal gelandet, problemlos. Ich steige zügig auf.
Schon wo sich das Alpgelände
öffnet, passt der Wind, bisher
bin immer viel höher gestartet,
jetzt will ich es gleich hier tun.
Ich starte problemlos und flie-
ge den Hang links ab, um mög-
lichst hoch zum Hotel zu kommen.
Um runter zu kommen, fliege ich noch ein paar Schleifen.
Ich lande dicht beim Auto. Dann will ich auf dem Park-
platz einpacken. Und nun der Schock: Ich habe meinen
Siebensachen-Umhängebeutel verloren! Da sind alle
Wertsachen und auch Autoschlüssel und Handy drin.
Ich gebe zu, schon seit Jahren ist die Gepäcktasche
meines Gurtzeugs nicht mehr verschließbar - weil
der Reißverschluss kaputt ist. Reparieren lässt sich
der nicht, dazu müsste man das Gurtzeut komplett
auseinandernehmen und neu nähen, das wäre Total-
schaden. Aber ich habe immer geglaubt, es würde
schon nichts passieren, wenn ich sinnvoll packe.
Heute hatte ich aber wegen der Wärme mehr drin
als sonst - auch Pulli und Handschuhe - und dummer-
weise den Umhängebeutel zuoberst. Ich darf an der
Hotelrezeption Gisela anrufen und den Sack deponie-
ren. Danke! Was ich mache, wenn ich den Beutel nicht
finde, weiß ich noch nicht. Erstmal suchen. Ich suche
erstmal das Landegebiet ab und treffe den Distelfalter.
Dann steige ich einen steilen Abkürzungsweg auf, teilweise sehr
matschig! Alle Leute die ich auf dem regulären Weg treffe, frage
ich, ob sie etwas gesehen oder gehört haben. Nichts. Dann kom-
me ich zu meiner Startstelle. Ich sehe den Beutel einige Meter
unterhalb in der Wiese! Wie gut, dass er gleich rausgefallen ist!
Sofort melde ich Gisela meinen Erfolg.
Beschwingt schlendere ich zum Auto.
Der Stress hat nicht nur mich geschafft.