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26.5.12
gestern 25.5.12
24.5.12

Für diesen Fall habe ich mir überlegt, eventuell vom Tegelberg abzusteigen.
St. Coloman erstrahlt in neuem Glanz, soeben wird das Gerüst abgebaut.
Eigentlich würde ich viel lieber einen Traum verwirklichen: Endlich mal
wieder auf den Säuling steigen! Aber der Höhenunterschied von 1250 m
hat mich die letzten Jahre abgeschreckt. Heute habe ich keinen Termin.
Ich fühle mich fit. Also gehe ich es an! Vom Tegelberg-Parkplatz gehe ich durch die Pöllatschlucht.
Der Weiterweg zieht sich viel mehr, als ich es in Erinnerung hab, aber die liegt über 20 Jahre zurück.
Auf dem Forstweg muss ich über einige frisch gefällte Bäume und umfangreiche Asthaufen steigen.
Bis zum Beginn des Klettersteiges mache
ich gegenüber den Zeitangaben auf den
Wegweisern (die Gesamtzeit käme auf
4 ¾ Stunden) eine knappe Stunde gut.
Aber in der Felsenregion sind Schneefelder eingelagert.
Die zwingen zu recht abenteuerlichen Umgehungen. Ich
treffe auf zwei junge Männer aus Kempten. Wir tun uns
zusammen. Immer wieder ist die Wegführung zweifelhaft.
Aber wir kämpfen uns durch.
Ab der Gamswiese, dem auf-
fälligen Gipfelhang, kann uns
nichts mehr in die Quere kommen.

Die beiden teilen ihr Getränk
mit mir. Ich hab ja nichts dabei.
Der weitere Aufstieg
ist der reine Genuss.


Ich strebe sofort zum höchsten Punkt,
dem etwas höheren Nordostgipfel,
von dort rufe ich Gisela an, der ich
erst jetzt verrate, auf welchem Gipfel
ich gelandet bin. Es ist auch einer ih-
rer Traumberge, sie freut sich mit mir.

Der markierte Steig führt
auf den Südwestgipfel,
der vom Reuttener Talkes-
sel aus dominierend wirkt.
Dort am Gipfelkreuz tref-
fe ich die anderen beiden.
Keiner von uns hat Ambitionen, wieder in die Nordflanke zu
kommen. Auch die Umrundung des Pilgerschrofens, die zwei-
te Variante, um letztlich wieder nach Hohenschwangau zu
gelangen, ziehen wir wegen der Schneefelder nicht in Betracht.
Bleibt nur der Abstieg über das Säulinghaus
nach Pflach, die Route, auf der heute alle an-
deren Besteiger auf den Säuling gekommen sind.


Am Sattel machen wir nochmal Rast.
Ich bekomme sogar zwei Pfirsiche.
Unten im Säulinghaus kann ich mich
revanchieren. Da trinken wir einen.
Roßhaupten, den 25. Mai 2012
Manfred Laudahn
Unten kurz vorm Tal haben wir Glück: Wir treffen zwei andere
Bergwanderer, die ihr Auto unten stehen haben und bereit
sind, uns auf die andere Seite des Berges zu bringen. Danke!
vorab 23:00  ·  roh 26.5. 5:14  ·  fertig 26.5. 7:34