Foto-Archiv
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  • Bei schlechten Straßenverhältnissen sind wir schon wieder nach München gefahren. Gisela zur Untersuchung, ich werde gleich aus dem Pinguin gewiesen, Laptops seien nicht erwünscht. So lande ich im Café am Wiener Platz,  sehr  angenehm,  und  schon  ab acht auf.

    Es bleibt kritisch mit Gisela.  Vielleicht  muss  sie  nochmal operiert
    werden.  Wenigstens  kommen  wir  früher als sonst zur Rückfahrt.

    Weihnachten  ist  vorbei.  Ich  muss  da eine Geschichte erzählen,
    die ich eigentlich nicht erzählen wollte.  Sie ist einfach zu peinlich,
    insbesondere für mich. Sie beginnt Heiligabend. Schnell mal gehe
    ich für Gisela zur Bank. Als ich zurückkomme, ist die Bankkarte
    weg.  Muss  ich  liegenlassen  haben. Samt den Kontoauszügen.

    Ich sofort  wieder  zur  Bank.  Weg!  Fertig  mit  den  Nerven.
    In  so  kurzer  Zeit  gleich  ein  Krimineller?   Ich  frage  mich,
    was ich machen würde, sähe ich eine vergessene Bankkarte?
    Ich würde sie der Bank in den Briefschlitz stecken.
    So könnte es der Finder gemacht haben.
    Positiv denken.

    Jedenfalls lasse ich sie sofort telefonisch sperren.
    Ich weiß dass - nicht arg gut versteckt - auf der Hülle
    die Geheimzahl notiert ist. Aber ich denke, dass ich sie
    am Montag (also heute) auf der Bank wiederbekomme.

    2. Feiertag. Ich komme von einem Spaziergang nach Hause,
    Gisela kommt mir strahlend entgegen: Zwei Engel waren da!
    Unglaublich:
    Ein junges Paar hat Karte und Kontoauszüge gebracht.
    Namen oder Adresse haben sie nicht hinterlassen.
    Gisela hat sie weihnachtlich beschenkt.

    Und du glaubst, dass sie nichts genommen haben?
    - Du hättest die Augen sehen sollen! Es waren Engel!

    Mein Zweifel sitzt tief.
    Er bohrt und bohrt, immer schlimmer.
    Ich sage Gisela davon, sie ist entsetzt, empört.

    Ich: Die haben das Konto abgeräumt,
    bis  die  Sperre  zugeschlagen  hat.

    - Nein, haben sie nicht.
    Diese Augen! Die lügen nicht.

    Heute Mittag
    ist die Stunde der Wahrheit.
    Das  Konto  ist  unberührt.

Roßhaupten, den 27. Dezember 2004
Manfred Laudahn
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