Eigentlich wäre ich nicht aus dem Haus gegangen.
Es ist zwar fast windstill und deutlich weniger kalt als zuvor.
Winzige Risse
in der Wolkendecke zeigen blauen Himmel, aber ich fühle mich noch immer ziemlich schlapp.
Soll ich mich wirklich aufraffen, einen Berg
zu besteigen?
Gisela stachelt mich an.
Da kann ich dann nicht nein sagen.
Ich grübele über mein Ziel. Der Buchenberg könnte passen, aber
wenn oben schwacher Ostwind ist?
Eigentlich ist mir da Nordwest lieber, der Steilhang, wenn ich so schwach bin.
So komme ich auf Vils, das sind
rund zweihundert Höhenmeter Aufstieg.
Die Zufahrt ist eng und steil, für ein Skigebiet eigentlich lausig. Heute auch noch rutschig.
Am Konradshüttle
überlege ich lange, ob ich aufbrechen soll.
Keine Energie. Aber die Schnee- und Windverhältnisse dürften ideal sein: Gut gesetzter Pulver,
etwa 15 cm,
eine Fußspur bergauf, die sicherlich
den ganzen Fahrweg
hochgeht, und ein Hauch Ost, also von vorne.
Dagegen kommt der Schweinehund nicht an.
Die letzten 80 Höhenmeter über die Piste
sind dann
doch eine arge Quälerei, ich muss eine Pause einlegen.
Ich sitze auf dem Sack und schlafe fast ein.
Hinterher gehts weiter, Schritt für Schritt.
Auch oben alles ganz langsam.
Wäre ich nicht schon mehrfach hier geflogen,
ich hätte erhebliche Zweifel.
Geradeaus auf die Musauer Wiesen wäre sicher grenzwertig.
Aber ich weiß, man muss sich nur ganz links um die Ecke halten, das ist nicht wirklich knapp.
Zu Hause ist Gisela überrascht.
Sie
hat geglaubt, die Bergbahnen wür-
den fahren.
So ein Missverständnis!