Der Tegelberg meldet Südwind. Sonntags bis zehn ist meine Klavierzeit. Dann ist immer noch Südwind.
Da schau ich mir doch das Open Air Konzert von Dvořaks Neuer Welt auf dem Münchener Odeons-
platz im Fernsehen an. Der Wind ist immer noch nicht gut, aber das wird schon werden. Am Tegelberg
ist der Parkplatz rammelvoll, ganz unten nahe der Brücke kann ich das kleine Auto noch reinquetschen.
Die Gondelschlange frisst siebzig Minuten, ich habe wenigstens anregende Gespräche mit Neugierigen
übers Fliegen. Oben ist der Wind jetzt startbar, durchweg Nordost. Der Drachen startet mit Seitenwind.
Wenig später blinkt das Rotlicht. Mal wieder
Hubschrauber-Rettungseinsatz im Klettersteig.
Als das Flugverbot aufgehoben ist, gibt es erste Nordwestphasen, dort
mache ich mich fertig, da drängelt keiner, weils Nordost besser passt.
Ich brauche halt etwas Geduld, dann komme auch ich gut in die Luft.
Die Thermik ist zuverlässig.
Ich komme nicht ganz auf 2000.
Unter mir der Franziskaner alias Spitzigschröfle. Frisch verliebt bin ich 1997 mit Gisela da raufge-
klettert - von der anderen Seite - Schwierigkeit II - beim Abstieg bin ich an einer Stelle verzweifelt.
Gisela ist locker an mir vorbeigeklettert und hat mir die Füße gesetzt - das werde ich nie vergessen!
Über der Hornburg geht es
wieder mal zuverlässig hoch.