Sonderfahrt mit der Tegelbergbahn bei Sonnenuntergang
Mani und ich kamen kurz gegen ½ 4 Uhr am Tegelberg an und fuhren dann sofort nach oben.
Bei der Fahrt mit der Seilbahn auf den Tegelberg bemerkte ich, dass ich meine Handschuhe im Auto vergessen hatte.
Meine erste Reaktion war, ich fahre mit der gleichen Gondel wieder zurück ins Tal.
Da sagte der Gondelführer, dass er ein paar Handschuhe in Reserve hat und sie mir, falls sie passen,
auch leihen würde.
Sie passten, und ich war darüber sehr glücklich und ich vereinbarte mit dem Gondelführer,
dass ich die Handschuhe nach meiner Landung auf die Kühlerhaube seines Autos legen werde.
Wir machten dann noch Witze darüber, was er Denken würde wenn ich nicht vor seiner Fahrt nach Hause
die Handschuhe zurück gebracht hätte.
Oben angelangt gingen wir sofort zum Startplatz und ich half noch einem Gleitschirmflieger,
der offensichtlich nach einem Fehlstart versuchte seinen Schirm auszulegen, ohne sich auszuhängen.
Sein Start ging einwandfrei und dann fragte mich Mani, wer von uns Beiden als nächster starten würde.
Wir einigten uns darauf, dass zuerst er startet und dann ich.
Ich hielt beim Start von Mani noch den Schirm auf und bei seinem Start machte sich bereits ein Seitenwind bemerkbar.
Danach legte ich meinen Schirm zurecht, sehr weit vorne, damit er beim Starten nicht im Leebereich des Startbuckels
zu liegen kommt. Inzwischen drehte der Wind immer stärker auf West, dies sind etwa 90 Grad zur Startrichtung.
Da dies heute mein erster Flug war und ich zu Hause meinen Schirm zum Trocknen ausgepackt hatte,
waren meine Leinen sehr stark verheddert und es dauerte eine Weile bis ich meine Leinen sortiert hatte.
Inzwischen wurde es ½ 5 Uhr und der Gondelfahrer fragte mich,
ob ich mit dieser letzten Gondel mit ins Tal fahren will.
Ich dachte, dass entweder sich der Wind wieder drehen würde oder es zu 0-Wind-Phasen kommen
und lehnte das Angebot dankend ab und ich sagte ihm, dass ich hinunter fliegen werde.
Schon beim Einhängen des Gleitschirms ins Gurtzeug gab es die ersten Probleme,
der Schirm rutschte auf dem schrägen Gelände hinunter und ich musste mich nochmals aushängen
und den Schirm nach oben über die Kante ziehen. Also, ich wieder zurück und nochmals eingehängt.
Es würde bereits merklich dunkler und der West-Wind frischte immer mehr auf, so ca. 15km/h West.
Ich wartete eine ruhigere Phase ab und starte dann. Fehlstart, der Wind verdrehte mir den Schirm und ich musste abbrechen.
Mühsam schleppte ich den Schirm dann über die vereiste Piste nach oben.
Es wurde schon beträchtlich dunkler ich ich entschloss mich, nicht mehr zu fliegen.
Da ich Manis Auto noch unten stehen sah, habe ich ihn auf seinem Handy angerufen,
es klingelte einigen Male, dann brach die Verbindung ab.
Beim Einpacken meines Schirmes kam der Hausmeister der Tegelbahn-Bergstation zu mir und sagte,
Mani will, dass mich eine Gondel wieder ins Tal fährt. Ich sagte dem Hausmeister,
das was ich auch Mani am Telefon sagen wollte, das ich meinen Packsack oben in der Bergstation hinterlegen werde
und zu Fuß ins Tal gehen werde. Da war der Hausmeister zufrieden und ging, kam aber dann gleich wieder zurück und sagte,
dass die Ski-Piste derart vereist ist, dass sogar die Pistenraupe nicht hoch kommt und umkehren musste
und ich mir beim Hintergehen höchstwahrscheinlich einige Knochen brechen würde.
Außerdem bestehe Mani darauf, dass ich ins Tal gefahren werde. Da gab ich mich geschlagen
und ich erklärte mich zu einer Sonderfahrt mit der Gondel bereit.
Während ich oben auf die Seilbahn wartete erlebte ich einen herrlichen Sonnenuntergang.
In der Seilbahn war der Gondelführer, der mir die Handschuhe geliehen hatte.
Ich gab sie Ihm zurück, mit der Bemerkung,
dass er es wohl gar nicht erwarten konnte seine Handschuhe wieder zu bekommen.
Die Sonderfahrt zurück ins Tal kostete mich 20 €, dies war sicher billiger als ein gebrochenes Bein.
Wenn auch ich diese Rettungsaktion für übertrieben hielt und ich glaube,
dass ich ohne Beinbruch ins Tal gekommen wäre so war dann das Argument von Mani,
weshalb er so hartnäckig auf die Sonderfahrt bestand doch auch stichhaltig,
denn ich hatte ihm von meinen Bandscheibenproblemen erzählt
und die Möglichkeit Probleme mit meinen Bandscheiben zu bekommen, die gab es immerhin.
So war, jetzt nachher betrachtet, die Sonderfahrt doch die allerbeste Lösung.
Also, Mani und Gisela, vielen Dank für Eure Hilfe.