Vorgeschichte:

Wir Schüler bei Gigi und Manni sind eine lustige Truppe.
Im Kurs sind - unter anderen:
Rudi später mehr ...,
Steffen und Martina, „Die Tragflächenboottruppe“
weil sie nie das Wasser auslassen können;
(nicht mal das kleine Rinnsal am Übungshang)
einer findet es immer mit der Nase!!
Sonja hat die besten Fotos von uns gemacht. DANKE!!!!
Reinhold, der mir seinen perfektesten Startabbruch verdanken hat. SORRY ! ! !
Wolfgang und Dieter,
die 2 lustigen Oberbayern
(wir werden uns in Slowenien sehen!!),
Rainer mit seinen für Manni und mich immer interessanten Computerfachsimpeleien
Elmar „ Der Schweinshaxendoktor aus München“
So während des Kurses hat jeder irgend einen Spitznamen bekommen ...
Alles angefangen hat, glaube ich, mit Rudi......
Morgens am Tegelberg stehe ich startbereit hinter Rudi,
der ca. einen Meter nach dem Start sofort wieder einlandet.
Ich denke an die letzte „WETTEN DASS“ Show in der Glotze
mit der Trampolinwette (es gibt einen Sprung der den Namen trägt „halb ein Rudi“) „Halb ein Rudi“ war geboren.....
Eine auch am Buchenberg schulende Flugschule bewunderte
unsere hohen Startgeschwindigkeiten und fragten,
ob Gigi einen Hund am Übungshang hat.
Ich sage hier nur: 30-mal Giselaberg in größter Hitze formen .....
und wenn du nicht perfekt startest, darfst nicht mit an den Berg.
Auch Elmar muss ich kurz erwähnen!
Ich kenne wirklich niemanden der mit Messer und Gabel
eine Schweinshaxe so perfekt tranchieren kann.
Deswegen wurde er der „Schweinshaxendoktor“

Der Zaunkönig

Idealer Schulungstag. Gigi lässt uns das erste mal Thermik fliegen. Ich kurve rum und suche nach Thermik, bin jedoch zu blöd selber was zu finden.
Mein Plan, fliege da hin wo andere sind.
Für den Rohrkopf bin ich schon zu tief, ich sehe welche an der Hornburg kratzen, da will ich auch hin ...
Ich trete in den Beschleuniger und will auf kürzestem Weg dahin. Der Wind kommt aus Richtung Buching und geht Richtung Lechtal. Ich sehe die Sonne an der Hornburg von Westen stehen und denke das nimmst noch möglichst nahe mit. Auf einmal denke ich mir wie war das in der Theorie mit Lee und Luv??
Boing und die Vorderkante von meinem Schirm bekommt schon nervöse Zuckungen nach unten. In Panik rette ich mich sofort aus dem Lee und mach noch mehr Höhe kaputt.
Wieder leicht relaxt schaue ich den Fliegern überm Schloss zu, ah aus dem Lee der Hornburg raus denke ich mir, nix wie zum „Thermikachtern“ an der Hornburg in einem weiten Bogen.
Was ist jetzt los? Megasaufen, das Vario meldet 2-3 Meter nach unten! Nix wie weg zum Landeplatz.
Nach einer Kehre sehe ich, dass auch die anderen Piloten sich verdrückt haben. Ich trete den Beschleuniger um noch mit genügend Höhe am Landeplatz anzukommen.
Im Anflug ahne ich den Supergau: Der Wind hat auf ca. 20 – 25 km/h in Böen aufgefrischt. Vor mir sind ca. 6 oder 7 Piloten im Landeanflug, dass wäre ja noch ok aber 3 oder 4 Schirme haben das gleich Design oben blau und unten weiß wie meiner ....
Noch vor der Position höre ich Manni sagen „OK komm in den Queranflug“, ich denke mir, Kacke er hat mich verwechselt. Ich fange an zu winken, er sagt „Los mach jetzt den Queranflug“ ich winke noch heftiger, keine Reaktion, von mir und von ihm.
Ich denke über Plan B nach. 6 oder 7 Piloten ist mir als Anfänger noch zu heftig ich liebäugle mit einer Außenlandung. // Ne lieber nicht denk ich mir // Flieg lieber außenrum und mogle dich zwischendurch. Über der Strasse: Megakacke es geht flott runter mit Rückenwind und ich bin mir sicher, ich schaffe es nicht mehr drüber. Ein Bus fährt auch noch auf der Strasse, dass wird nix mehr......
Plan C: Ich mach doch die Außenlandung, aber die Zäune! Mein geiler Schirm ist noch nagelneu.
Und ich denke an die Worte ....
Kirsten: mein neuer Ozone eine Außenlandung und 4 Löcher vom Scheißzaun
Gigi bei der Landegeländebesprechung: Da drüben seht Ihr die Zäune: Mit Stacheldraht, nie hinfliegen!!!
Ich versuche zu kehren aber die Scheißtanne kommt viel zu schnell auf mich zu. Mit einem harten Manöver kann ich sie noch auszirkeln. Jetzt ist auch noch die letzte Höhe, die ich noch als Spielraum hatte, im Eimer. Ich „peile“ noch am Zaun um schlimmstes zu verhindern und meinen Nova nicht zu beschädigen. Mein „Plan“ geht auf. Den Zweiten Zaun habe ich noch genommen. War da noch was ???? Ja, der Rückenwind!
Manni plärrt durchs Funky „aaaccchch duuu grooooooosssseee Scheisse!!!!!!“ Bei dieser Ansage konnte man die Panik richtig spüren!!!! Ich schwör es euch!!!!!!!
Kurz vor dem Aufsetzen überlege ich noch, Haxn oder Airbag? Ich schau auf den Boden und denke während das Gras unter mir durchzischt, „beeindruckende Geschwindigkeit“, nimm lieber den Airbag und hopse einmal, dann kannst auch noch stehen. (in der Schulung wird immer der Spruch „schaust du dem Windsack ins Maul, hauts dich aufs Maul!“ verzapft, da ist aber wirklich was dran!)
Der Aufschlag war hart, ich fliege nochmals einen Meter in die Luft und komme ca. zwei Meter vor dem Zaun zum stehen: Die Hände hoch wie Herbert von Karajan (der beste Dirigent seiner Zeit) bei einem Konzert, mit den Leinen in der Hand, die nicht mal den Zaun berührt haben. Mein Schirm scheppert Vollgas und ungebremst in die nächste Wiese auf die Nase. Nix kaputt, nix im Zaun, nicht einmal ein blauer Fleck! Aber die Nerven nach der Aktion waren voll runter.
Am Landeplatz hole ich mir die verdiente Kritik ab. Manni war aber auch froh mich noch „heile zu sehen“. Er meinte, es war eine harte Aktion die es so nicht gebraucht hätte. Beiläufig erwähne ich noch, ob er mich nicht winken gesehen hat. Er antwortet „Ja habe dich schon gesehen, mir war aber nicht klar was du wolltest!“
Seit diesem Tag habe ich den Spitznamen Zaunkönig und werde von allen immer mit einem freundlichen Winken empfangen!
Mark (11.5.2004)