Nachdem ich dieses
Jahr nicht soviel
zum Fliegen
kam wie eigentlich
ersehnt, hoffte ich
doch dass dann, wenn es ging, wenigstens
mehr als nur
ein Abgleiter
drin sein
sollte.
Andererseits bemerkte ich,
dass mir
der Kampfgeist
schwand, sobald die
Luft unruhig
wurde. Das
kommt
wohl von zu
wenig Übung.
Ich bin
dieses Jahr
auch
ruhiger an die
Flüge herangegangen
und habe
noch mehr
die Umgebung, die
Berge, Wiesen
und Seen
genossen.
Ich weiss heute
auch, was
ich nicht
mehr haben
muss: Kurz
vor dem Hagelschauer
zum Landeplatz
flüchten, den
Schirm
vom Baum holen
oder in
voller Hektik
am Startplatz
sich in
die Luft katapultieren.
Das sollen
andere machen.
Jaja, ich
bin wohl zum
Weichei mutiert.
Aber auch
mit dieser
Einstellung bin ich
letzthin wieder
zwei Stunden
geflogen, habe
mich riesig über
die Bergwelt
gefreut, als
ich alleine
über
der Sulzspitze auf
zwo-vier in
aller Ruhe
ohne Geschaukel
den Wanderern auf
ihren Wegen
von oben zuschauen konnte.
Aber auch die
Abgleiter habe
ich genossen.
Weil oft
schon
beim Start klar
war, dass
"heute nichts
geht", gab
es Sightseeing pur. Andererseits,
wenn man
einen Abgleiter
als Zeitverschwendung sieht und
mit der
Bahn wieder
runterfährt
(habe ich selbst
in Tannheim erlebt), der sollte sich vielleicht
mal Gedanken über
seine Einstellung
zum Fliegen
und zum
Leben überhaupt machen. Zählt nur noch das Extreme und
der Superlativ? Das Leben findet doch jede Minute und
Sekunde statt, nicht nur auf Höhepunkten, oder??
Nachdenken sollte bei uns eigentlich
vordenken heissen, denn man
sollte es vor dem Flug tun.
Und noch etwas
ist mir aufgefallen.
Die älteren Semester
unter den Fliegern
werden manchmal etwas belächelt, aber sie
fliegen oft genauso
lang und
gut wie die jüngeren, vielleicht sogar
sicherer, weil
sie sich
die Knochen nicht
verbiegen wollen.
Und sie
sind hilfsbereit, wenn
einer mal
einen Startabbruch hat, helfen den Schirm wieder auslegen etc.
Von wem sollen
die Jüngeren
es auch
lernen,
wenn es die
Älteren nicht
vorleben, was
Hilfsbereitschaft und Kameradschaft unter Fliegern heißt?
So, heute ist meine Geschichte nicht spektakulär
sondern sehr leise
ausgefallen, aber
ich hoffe
einige
Leser können meine Gedanken nachvollziehen und genießen ebenso unsere
Fliegerei in
aller Ruhe und Entspanntheit.
Bleibt lange oben
und kommt wieder heil runter
wünscht Euch