Wie oft war ich neidvoll als "Fußgänger" am Tegelberg gestanden,
um den Gleitschirmen und Drachen zuzusehen.
Aber heute sollte mein Tag sein.
Tolles Wetter, eine Front, die drei Tage lang in 40 km Entfernung festgenagelt scheint,
und ich bin bereit es zu wagen.
Ist ja erst der fünfte Freiflug seit dem A-Schein.
Oben ist es warm und nach einer kurzen Brotzeit will ich erst mal sehen,
wie es die anderen hier machen, denn bei Besichtigung des Startplatzes
fiel mir doch das Herz erstmal in die Hosentasche.
Da sollte ich starten?
Man sieht ja erst wo es runtergeht, wenn man einen Meter davorsteht!
Eine Schneewehe hatte die planierte Startfläche zugedeckt, so dass die Hangneigung ordentlich zunahm.
Nachdem aber einige mit gutem Beispiel vorangingen, fasste ich neuen Mut und machte mich startklar.
Vielen Dank für die freundlichen Ratschläge und helfenden Hände
(gefällt mir an diesem Sport unheimlich gut).
So, da stand ich nun selbst als einer dieser Verrückten, die da "runterspringen",
atmete dreimal tief durch und lief los,
ein paar Schritte, die Latschen wollten schon nach meinen Schuhen angeln, da hob mich mein Mescal auch schon in die Luft,
und ich sass pausenlos grinsend in meinem luftigen Ohrensessel.
Die anderen waren alle
Richtung Jagdberg gedüst,
aber für solche Ausflüge
war es für mich noch zu früh,
hatte ich beschlossen.
Erst mal
wieder sicher runterkommen.
Über der Hornburg
hatte ich dann immerhin
noch einen Nullschieber,
der mich fünf Minuten
länger genießen ließ.
Viel zu schnell
stand ich wieder am Boden,
egal, ich war vom Tegelberg geflogen!
Natürlich vergeht bei den ersten Flügen
die Zeit viel zu schnell,
die Eindrücke
sind zu mannigfaltig, die Verarbeitung
folgt erst später.
Doch ich fand immerhin
die Zeit ein paar Aufnahmen zu machen
als Erinnerung an die Erfüllung
meines Traumes vom Fliegen.