Ein beruflicher Termin bringt mich nach Berlin.
Fliegerisch geht da
für den
freien Sonntag
fast
nichts. Klar, es
gibt den
Teufelsberg. Aber der ist für
Süd bis West.
Und derzeit
geht natürlich
frischer Ostwind. Am stillgelegten
Flugplatz Tempelhof
sehe ich
hunderte Surfkites in
der Luft,
die ihre
Steuermänner auf
Rollbrettern über die
Wiese schleifen. Auch ein schöner Anblick.
Auf einem Plakat sehe ich eine Ausstellung „Federflug“.
Im Naturkunde-Museum, praktisch ganz in der Nähe des Hauptbahnhofes, finde ich
eine Ausstellung
mit allen
zehn jemals
gefundene Exemplaren des Flugsauriers „Archäopterix“.
Zum Teil die
Originale, zum
Teil gute
Abgüsse.
Das Fliegen wurde
in der
Natur vor
dem
Menschen schon etliche Male erfunden.
Insekten gingen schon lange vor
den ersten Wirbeltieren in die Luft.
Die „Flugechsen“ Pterosaurier waren
schon vor dem
Archäopterix da.
Da
waren aber noch
keine Vögel
entstanden.
Da war der Archäopterix mit leichten Knochen und
zum ersten Mal
nachgewiesenen Federn
ein Übergang zwischen Reptilien und Vögeln. Die Diskussion
um Darwins Theorie von der Entstehung der Arten
hatte damit ein solides Beweisstück gewonnen.
Kleinere „Schönheitskorrekturen“
kamen in der Fund- und Rezeptionsgeschichte auch vor, wie der vom
Präparator verlängerte Schwanz
eines anderen Fundstücks zeigt.
Bis zur heutigen
Vielfalt an
Vögeln gab es
noch eine
stürmische Entwicklung.
Uns Menschen näher als
Vögel sind allerdings Fledermäuse und Flughörnchen, die immerhin
als Säugetiere, wie wir,
den Luftraum für sich erschlossen haben.
Ein Ultraleichtsegelflieger namens
Archäopterix, der anderorts
(2010
auf der Starrflügler WM am Tegelberg)
als fußstartfähiger Drachen
angepriesen
wurde, und damit
Streit ausgelöst
hat,
ordnet sich mit
der Namenswahl
auch
als zwischen allen Kategorien stehend ein.