Der arme Foil.
Mein „Off-Season“-Flügel
hat in den letzten drei Tagen alles abbekommen,
was der Winter an Wettersauerei zu bieten hat: Eisregen, Raureif, Schneefall.
Die Weihnachtsfeiertage sind mit Pflege diverser Familien-Teile glimpflich vergangen.
Es war nicht meine Idee danach schon wieder in die Berge zu fahren, aber Steffi gab
Lust aufs Skifahren zu erkennen. Da sag ich doch nicht „Nein“! Gar nicht so einfach
zur absoluten Hauptsaison
noch Unterkunft
zu bekommen.
Aber nach
ein paar
erfolglosen Telefonaten kommen wir im www.landhotel-guglhupf.de luxuriös unter,
sogar mit Blick auf den Tegelberg und zwei nicht unbekannte Märchenschlösser.
Schon drei Tage
haben wir
die große
Auswahl der Gegend zum Genuss-
Skifahren ausgekostet. Gestern mussten wir uns das atemberaubende
Bergerlebnis, über dem
Talnebel die
Sonne zu genießen, durch
einen kleinen Aufstieg
zum Breitenberg-Gipfel verdienen.
Heute soll doch
endlich der
vernachlässigte Drachen
auf
dem Auto dran
sein. Nachdem
ich schon
mutig gute Aussichten
für´s Fliegerjahr 2009 auf Youtube
verkündet habe, wird es Zeit für den
Jahresauftakt-Flug. Morgens sehen
wir den Tegelberg. Bis auch mein kältegehemmtes Auto wieder mitspielt, rückt der aufdringliche Talnebel schon wieder heran.
Von Manni auf dem Tegelberg erfahre ich von kräftigem Ostwind und freue mich auf einen
erneuten Schnee-Start über
die Ostrampe.
Ihm ist
es aber
zu viel
und zu
rechtslastig. Er
kommt mit der Bahn runter und will zum Buchenberg. Der ist auch sichtbar. Die beschauliche
Atmosphäre dort ist
für meine
liebe Begleitung
ebenfalls attraktiv, also schließen wir uns an.
Als Manni eintrifft, habe ich mich beim Aufbauen schon vom Kälteschock einer Sessellift-
Fahrt bei unter -10°C wieder erwärmt. Leider ist die Talsicht zwischenzeitlich weg und
vom versprochenen Ostwind
ist auf
der unteren
Etage hier
auch nichts
zu merken.
Eher changiert der
Wind um
nördliche Richtungen.
Also muss
ich den
Drachen
um die Almhütte
herum zur
Terrasse tragen,
zur Erheiterung
der anwesenden
Gleitschirm-Szene und Zuschauer. Und zur Erwärmung meiner Extremitäten.
Zügig hänge ich mich ein, als sich das erstbeste Loch in
der Wolkendecke
zeigt, die
allmählich zur Startplatzhöhe
vordringt.
Steffi
schießt ein lässiges Startfoto (Danke, gut gemacht!).
Manni das komplementäre
dazu. Lustig,
der jeweils
andere ist im
Bild eingefangen,
mit Kamera
vor der
Nase.
Durch das Loch in den Wolken gleite ich ab, tauche in die graue
untere Etage ein
und werde
mit einer
stehenden Landung
auf dem
sonnigen Gleitschirm-Landeplatz für
Mühe und
Geduld entschädigt.
Nach weiterer Übung in Geduld, kommt auch Manni eingeschwebt.
Allseits zufrieden machen wir uns aus dem „Winter-Wonderland“
nach Hause davon, auf Landstraßen, um dem grassierenden
Verkehrs-Chaos zu entgehen.