Länger war hier
nicht mehr
vom fliegenden Käpt´n Blaubär
berichtet worden. Dennoch
war er aber
fliegerisch aktiv,
und hat viele
schöne einheimische Fluggelände kennen
und
fürchten gelernt. In
seinem
Unruhestand als pensionierter
Seefahrer nimmt die
Drachenfliegerei einen erheblichen
Anteil an seinem
Leben ein.
Obwohl es auch
quasi-religiöse
Anwandlungen in der
Fliegerszene gibt, wird die spirituelle
Seite seiner Persönlichkeit
davon jedoch nicht ausgefüllt.
Da kommt ihm gerade recht, dass sein Frauchen und Herrchen eine Reise nach
Südfrankreich planen. Die
schöne Region
zwischen Massif
central und
den
Pyrenäen wird heute
effizient als
„Land
der Katharer“
touristisch
vermarktet.
Die Katharer waren eine parachristliche Glaubensgemeinschaft
im 12. und
13. Jahrhundert.
Selbst
nannten sie sich
„Bonhommes“, also Gutmenschen, ihre Priester nannten sich „Parfaits“
(die Perfekten).
Die Namen Albigenser (die weißen)
oder Katharer (die
reinen) haben
ihnen ihre katholischen Zeitgenossen
verpasst. Wegen Fleiß,
Bescheidenheit und günstiger
Umstände kam
diese Gemeinschaft im
heutigen Südfrankreich rasch zu
Reichtum und
mächtigen Burgen. Bis
Eifersucht des
Papsttums und die
Besitzgier des
ständig vom Pleitegeier umkreisten französischen Königshauses der
Sekte in
einem
brutalen Kreuzzug ein
Ende machten.
Als Mixtur aus
Fundamental-Christentum
mit Prädestinationsgedanken, mit
buddhistischem Wiedergeburtsglauben, sexueller
Enthaltsamkeit und Vegetarismus wird diese
Kultur umrankt von
vielfältigen Sagen
und
Legenden. Damit ist sie eine perfekte Projektionsfläche auch für heutiges Gutmenschentum.
Der Blaubär probiert es einfach mal aus. Er zieht
sich weiß an,
und geht
auf Pilgerfahrt.
Die Jahreszeit ist mit
reifen Blaubeeren,
Feigen und
Pfirsichen
auch gut für Selbstversuche mit vegetarischer Ernährung.
Reichlich Überbleibsel aus
über 2000
Jahren Geschichte sind in der Gegend zu
bestaunen. Brücken, Kathedralen,
Klöster und mehr als ein Dutzend Katharer-Burgen
gibt es
hier zu
besichtigen, die
sehr schön
erhalten und
gepflegt sind.
Praktisch für Herrchen und den Blaubär ist, dass bei mindestens drei Burgen
auch direkt Freifliegerstartplätze liegen, die spektakuläre Flüge versprechen.
Die Burg Montsegur
gilt als zentrales Katharer-Monument. Sie liegt
in spektakulärer Landschaft auf einem
solitären Fels - dem Pog.
Auf verschiedenen Wanderungen rund um die Burg und das idyllische
Dorf kann man
schöne Ausblicke auf die Burg nehmen. Ein Flug über
Montsegur war der
Traum vor
Aufbruch zur Reise. Ein Startplatz auf
dem Nachbarberg ist
beschrieben, und
wir finden ihn auch. Er schaut
nach Südosten. Der
Wind pustet
kräftig aus
Nordwest. Dieser
Flug
bleibt für diesmal ein Traum. An anderen Plätzen klappt es dann aber.