Gerlitze - Hängegleiter willkommen!

Vor dem aufziehenden schlechten Wetter flüchte ich auf die Südseite der Alpen in das Badeparadies Ossiacher See. In Annenheim finde ich einen luxuriösen Campingplatz am Ufer und in fußläufiger Entfernung von den Landewiesen und der Seilbahn auf die Gerlitze. Fast 1400 m über dem Seespiegel bietet dieses Fliegerparadies zum Abfliegen. Die Landeplätze sind nach Drachen und Gleitschirm getrennt. Vorbildlich: Wo andere Seilbahnbetreiber technische Gründe vorschützen, um keine Drachen zu transportieren, bietet man hier Lösungen. Die kleine Vierergondel-Bahn schickt vor und nach der Personen beförderung eine Transportgondel. Gleiter, die abends oder morgens vor acht Uhr abgeliefert werden, finden sich zu Betriebsbeginn auf der Mittelstation wieder.
Von dort geht es mit dem Sessel-Lift weiter. Für den Drachen wird ein extra Gestell an den Sessel eingehängt, wo der komfortabel mit fährt. Die freundlichen Mitarbeiter der Seilbahnbetriebe, helfen wo immer es nötig ist. Eine Mautstraße gibt es auch noch.
Ich pokere hoch und schicke beide Drachen rauf.
Morgens ist erstmal Geduld gefragt, bis die Restfeuchte über dem See so weit aufgelöst ist, dass Sicht zum Landeplatz besteht.
Ich nutze die Gelegenheit zur Jagd auf Fotos von Restwölkchen und vom Sightseeing über der Burgruine Landskron am gegenüberliegenden Seeufer.
Die Resthöhe reicht immer noch für ein paar Turnübungen in der gerade freien Kunstflugbox der hiesigen Gleitschirm-Akro-Szene über dem See, bevor ich zum Drachenlandeplatz abzische.
Beim zweiten Start hat der Hausbart gezündet und ich dümpele fröhlich zwei Stunden mit zahlreichen Gleitschirmfliegern darin herum. Der Blick reicht über die nächsten Bergketten bis zu Wörther und Faaker See. Mehrmals versuche ich andere Stellen, finde aber trotz schöner Wölkchen nichts besseres. Ein Streckenflug-Versuch wäre eine Abreise ohne Wiederkehr.
Der einzige Wermutstropfen in diesem schönen Fluggebiet ist die Beschränkung der Flughöhe auf 2100 m mit Rücksicht auf den nahen Verkehrsflughafen Klagenfurt. Das erlaubt nur knapp 300 m Überhöhung.
WinDfried (Sonntag 3. August 2008)