Nach Hause fliegen ...

„Nach Hause telefonieren...“ will ET. Und das über Lichtjahre hinweg. Ich wollte nur mal nach Hause fliegen und nach 5 Jahren habe ich das heute bekommen. Knapp 2 km Luftlinie entfernt von dem Dorf am Rhein, wo ich jahrelang gewohnt habe, betreibt der DGC-Siebengebirge das Windeschlepp-Gelände Hohenunkel. In dem Verein herrscht ein sehr nettes und flugförderndes Klima. Dort war ich, kaum mit dem Fliegen begonnen, schon am Stammtisch willkommen und habe viele gute Tipps bekommen. Darum war ich auch schon etliche Male als Helferlein beim Windenschlepp dabei.
Und darum habe ich den ganzen Hassel auf mich genommen, zügig parallel zur A-Schein-Schulung eine Windenstart-Berechtigung zu bekommen. Das attraktive Angebot von www.linkingwings.de war damals gerade noch nicht aus dem Ei geschlüpft.
Dann gab es noch eine Hürde: Keine Windenfahrer mehr da, die Erfahrung beim Schleppen von Drachen haben. Also haben wir zwei Winter-Wochenenden einen unserer Vorstände zur Flugschule gekarrt, damit er das beigebracht bekommt. Heute ist endlich der große Tag. Eigentlich bin ich zur Gartenarbeit bei Muttern. Weil ich gehört habe, dass meine Fliegerfreunde vom www.dgc-siebengebirge.de anlässlich des Zeltlagers der Motorradfreunde eine Windenschlepp-Grillparty plant, habe ich einen Drachen und die Klinke dabei. Als ich die ersten Gleitschirme in den brilliant blauen Himmel steigen sehe, hält mich nichts mehr.
Nach all den Jahren komme ich endlich auf diesem wunderschönen Gelände in die Luft. Viele Kameras sind auf mich gerichtet. Ich knipse von oben. Das GPS lügt nicht. Die Schleppstrecke ist hier kaum effektive 600 m lang.
Dank in der Höhe frischem Wind bekomme ich trotzdem eine ordentliche Höhe von 180 m. Das fühlt sich viel höher an, weil sich nach dem Ausklinken der berückende Blick hinunter ins weite Rheintal von Linz bis Bonn öffnet.
Das GPS sagt aber auch, die Höhe reicht für einen Gleitflug über das schluchtähnliche Seitental zum Nachbardorf. Nach dem zweiten Start, fledere ich dorthin ab und lasse die Gleitschirmflieger-Freunde wieder ungestört. Ein Nullschieber bringt mich mit ausreichend Resthöhe hinüber. Die Landung setze ich sanft auf einen Feldweg hinter dem Dorf und laufe mit dem Drachen im Kreuz auf den Parkplatz am Ortsrand. Endlich können meine Nachbarn mal sehen, was in den langen Paketen auf meinem Autodach immer so drin ist.
Vielen Dank an Hartmut für zwei sanfte, gelungene Schlepps! Und vielen Dank allen Vereinskameraden für Eure Geduld und die schönen Fotos und Videos vom Event!
WinDfried (Samstag 20. September 2008)