Die eiskalte Ostlage mit phantastisch fliegbarem Wind hält nun schon fast drei Wochen an.
Sie bringt genug Kälte,dass auch die Mosel mal
wieder eine Eiskruste
ansetzen kann.
Zuletzt
hatte ich den
wärmsten Fluss
Deutschlands
mal vor drei Jahren vereist aufgenommen. Heute ist die seltene Gelegenheit über der zugefrorenen Mosel bei
Neumagen herumzufliegen.
Der anhaltende Nordost-Wind
wäre zwar
besser für den
Donnersberg. Aber
ich bin
heute Abend bei Bonn verabredet. Und da
ist Neumagen der
kleinere Umweg.
Wind
ist eher wenig,
aber gerade
genug, um
auf
einen Soaring-Flug zu hoffen. Eine örtliche
Drachenflugschule kreuzt mit
einem gro-
ßen Trupp begeisterter Flugschüler auf.
Heute ergibt sich
eine interessante
Zweiteilung im
Gelände: Südlich des Startplatzes steht
der Wind an und man kann relativ ruhig im Hangaufwind herumkratzen. Nördlich wird man
deutlich von der
herüber schwappenden
Leeturbulenz
durchgeschüttelt. Allerdings
kommen hier auch
die „mollig
warmen“ Warmluftpakete
mit -6°C
aus den
schneefreien Piesporter Weinbergen herauf. Am Startplatz hatte ich noch -12°C gemessen. Bei diesem Gradient von 2°
je 100
m würden
sich im
Sommer sofort
Gewitter aufbauen. Heute trägt uns
die ruppige Thermik
bis hinauf
an die sichtbare Inversion bei etwa 800 m. Über der frisch
gezuckerten Landschaft von Eifel und Hunsrück ist das ein echter optischer Leckerbissen.
Nach zwei Stunden sind meine Kamera-Akkus leer.
Der Gedanke an
die Flasche
heißen Tee
in meinem
Auto wird auch
übermächtig. Ich
riskiere eine
Toplandung auf der winzigen Waldwiese hinter der Startrampe. Weil keine
Blätter auf
den Bäumen
sind,
ist die Leeturbulenz deutlich spürbar aber erträglich.
Nach einer Pause
kann ich
so frisch
aufgeladen
noch einmal in die wunderbare Luft und Landschaft
starten zu etwas ruhigeren nachmittäglichen Bedingungen.
Ein Kollege
mit einem
Thalhofer Cloud
II
kommt spät und fliegt mir geschickt vor die Linse,
für ein paar
Landschaftsfotos mit
Drachen drin.