Neumagen-Dhron an der Mosel ist ein weiterer Brennpunkt des
Drachenflugsports. Bei Ostwind treffen sich hier alle aktiven
Drachenflieger der Region ohne sich zu verabreden. Der Drachenfliegerclub
Trier hält diesen Startplatz und die große Landewiese immer top in Schuss.
Auch freundliche Starthelfer sind immer
zugegen. Dafür bezahlt man gerne
die 5 € Tagesmitgliedschaft.
Ein ganz großes Plus: Die Rampe im Wald ist nicht mit Gleitschirmen
startbar.
Dadurch können hier nur Drachen fliegen.
An diesem Wochenende sind schon
30 Drachen in der Luft, als ich eintreffe.
Aufbauplatz und Parkplätze sind nebeneinander, so dass weites Schleppen nicht
vorkommt.
Weitere
30 Drachen stehen aufgebaut und pokern auf die beste Startzeit.
Leichter Ostwind schiebt die Warmluftpakete aus den Weinbergen gegenüber
an
den Steilhang über der Moselschleife. Trägt der Hang nicht, soll manchmal
über
der Kläranlage noch ein Bart stehen ...
Bei Starkwind bildet sich hier
ein breites Aufwindband. Nur bei Nordost
kann es vom Gegenhang links
turbulent und leeig hereindrehen ...
Ich starte halt, als ich fertig bin mit Aufbauen und fliege 2 Stunden. Am
Samstag ist es reines Hangsoaring zwei-bis 300 m über der Hangkante. Oft
schaffen es hier auch einzelne Piloten, eine thermische Ablösung zu
erwischen und bis unter die Wolke aufzudrehen. Mir gelingt das erst am
Sonntag. Allerdings saufe ich genauso
schnell wie ich hochgekommen bin auch
wieder ab.
Obwohl viele Drachen in der Luft sind, ist es hier viel Spaß und wenig
Stress.
Alle halten sich an die Hangflugregeln und halten Sichtkontakt.
Viele Flugstunden sammeln geht hier gerade im Herbst bei stärkerem Wind
noch gut.
Am Sonntag taucht ein einzelner Gleitschirm auf. Alle werden nervös, denn
der wirkt, wie ein stehendes Hinderniss in der Drachenwolke. Das muß ein
guter Pilot sein,
denn er oder sie ist bei der kräftigen Ostlage durch
einen Streckenflug vom Gleitschirmstartplatz an der nächsten Moselschleife
hierher gekommen.
Und er fliegt auch bald weiter ...
Merkwürdige Dinge zum Thema "Eitelkeit unter Drachenfliegern" passieren
hier auch. Ein anderes Mal als ich bei einer Starkwindlage hier bin, fühle
ich mich saubeleidigt,
als ich von einer Pilotin gefragt werde: "Du willst
also jetzt starten, mit deiner
alten Fledermaus?"
Später fällt mir ein: Die gute hat einfach nur recht!
Mein Foil heißt mit
Nachnamen "Com-Bat".
Und "Bat" ist die englische Fledermaus ...