"Am Sonnenberg" wohne
ich jetzt
und am
Sonnenberg kann
ich seit 1.1.2007 endlich auch fliegen.
Allerdings am anderen Sonnenberg in Roxheim. Der liegt wetterbegünstigt am Südrand des Hunsrück,
richtet sich nach Südwest und bietet eine 2 km Kante. Die hat zwar nur höchstens 60 m Höhe
über dem Landeplatz. Dafür ist auf der Landewiese eine Schleppstrecke von 1000 m
zugelassen. Hier in der Idylle kann man im Sommer an jedem Wochenende fliegen.
Weil an dem Berg nur Vereinsmitglieder fliegen dürfen, kann ich nicht anders, als in diesen Verein einzutreten.
Etliche aktive Drachenflieger
hat der
Verein auch
noch. Die
heißen mich
gleich herzlich
willkommen.
Damit der Windeschlepp
auch lebendig
bleibt, nimmt
der Verein
Neumitglieder nur
mit Schleppschein
auf.
Da zahlt sich aus, dass ich damals die vielen Fahrten zur Schleppschulung nach Osnabrück durchgezogen habe ...
Beim Windenschlepp sind Gastflieger übrigens doch willkommen.
Die doppelte Beschränkung hat gute Gründe.
Ständig gibt es hässliche Debatten mit den ansässigen Weinbauern,
denen es gar nicht gefällt, wenn bei jedem Wetter die Feldwege zur Schlammgrube
zerfahren werden. Der ganze Hang könnte ins Rutschen geraten. 100 m hinter dem Startplatz
gibt es einen Parkplatz am befestigten Weg. Eigentlich sollte das nicht zu weit zu laufen sein…
Flieger aus den
nahen Großstädten
zeigten auch
in anderer Hinsicht schon mehrfach
entrüstendes Unverständnis für
die Belange
der hiesigen
Landwirtschaft.
Traktoren haben halt Vorfahrt vor Fliegerautos. Punkt. Ende der Debatte.
Dabei finde ich selber es besonders nett, wenn ich den blumigen Wein auch trinken kann,
der an dem Berg wächst, den ich befliege. Anhalten, ein paar freundliche Worte wechseln,
so hatte ich bisher nur nette Begegnungen mit hiesigen Winzern und Anwohnern.
Auch Jagdinteressenten und Landschaftsschützer rühren noch mit in der Gemengelage ...
Heute habe ich
einen blauen
Montag und
bin irgendwie
in zaghafter Stimmung.
Man braucht
viel Wind,
um hier
mit dem Drachen
Spaß zu haben. Aber heute kachelt es
brutal und ist
dabei auch
noch unangenehm
turbulent.
Dabei treibt der
Wind wunderschöne
Cumuli übers
Land. Die Paletten auf der Startwiese, im Bild sichtbar,
sind für den
Aufbau einer
mobilen Startrampe
für
Drachen. Also eigentlich alles super hier. Trotzdem
verkneife ich mir
hier einen zweifelhaften Start.
An einem anderen
Tag habe
ich mich
getraut und
über dem
Startplatz
den Sturm geritten.
Ein Gleitschirmpilot
behauptete hinterher,
sein
Windmesser hätte Böen
über 70
km/h gezeigt.
Das Ding
muss
kaputt sein. Mein
Compeo hat nicht mal 50 km/h festgehalten.
Das Wetterarchiv auf wetter.com gibt meiner Version recht.
Heute beschert mir erst die Abendflaute
noch ein nettes Flüglein über Weiler.