Überm Schnee im Oktober

Immer wieder fange ich mir am Startplatz von anderen Drachenfliegern Kabbeleien ein, dass ich bei schwachem Wind doch gar nicht fliegen könne. Dabei erreiche ich inzwischen so langsam das Reifestadium als Pilot, wo ich auch die Herausforderung in ganz ruhigen Bedingungen oben zu bleiben schätzen lerne.
Nach durchtanzter Nacht wache ich auf und wundere mich dass immer noch Verkehrsflieger im Ostanflug nach Franfurt abgleiten. Eigentlich war leichter West angekündigt. Der strahlende Sonnenschein und die eindeutige Ausrichtung der Windkraftanlagen überzeugen mich und ich gondele nach dem Brunch an den Donnersberg.
Dort verblüfft mich erstmal der Anblick von etwa 10 cm Schneedecke im Wald, der bunt, teilweise jedoch noch grün belaubt ist.
Ein ganz ruhiger Wind steht an, der nicht allen startenden Gleitschirm-Fliegern das Obenbleiben ermöglicht. Drachen-Piloten sind außer mir keine weiteren anwesend. Im Schnee Aufbauen macht kalte Finger, hält aber den Drachen sauber. Ich lasse mir Zeit, und warte auch mit dem Starten auf eine starke Phase. Nach mühevollem Kratzen schaffe ich es doch in die gemütlichere Etage über der Waldkante und kann dort in guter Gesellschaft herumdümpeln und die erfrischende Optik genießen.
Sogar ein paar schöne Schnappschüsse gelingen mir ohne zu viel Höhenverlust, die ich den treuen Abschweb-Lesern hier zeigen kann.
WinDfried (Sonntag 28. Oktober 2012)