"Schwerter zu Pflugscharen" lautete richtig ein Slogan der Friedensbewegung.
Die hat sich
damit allzunah
an die
damalige DDR
Propaganda heranbegeben,
die auch diesen
Spruch verkündete, während zugleich VoPo, NVA und Grenzer
immer martialischer aufgerüstet wurden, und das nicht nur mit Hammer und Sichel.
Der Spruch sollte den Gegensatz der kriegerischen Nutzung des Schwertes
zur friedlichen Landwirtschaft
mit dem
Pflug auf
den Punkt
bringen.
Direkt neben dem
Startplatz Roxheim
im Nahetal
nun nutzt
der Weinbau
die Schwerter direkt,
ohne sie
erst umzuschmieden.
Ein neues
Bausystem
für Weinreben mit
schlanken Pfosten
aus Winkelmetall
statt dickem
Holz
findet immer weitere Verbreitung. Die Winzer erzählen mir, das sei praktisch,
weil beinahe wartungsfrei. Leichter mit der Maschine zu beernten.
Weniger chemischer Holzschutz.
Für uns Flieger ist es eine neue Gefahr.
Ein Gleitschirm, der auf so eine Anlage fällt, hat sofort Löcher.
Wenn jemand gar mit Drachen da reinsemmelt, wird er aufgespießt
wie ein Rollmops auf Zahnstocher. Nun, die Landwirtschaft hat ganz klar
Vorrang vor unserer
Fliegerei. Also
ist gesteigerte
Vorsicht gefordert.
Auch Sense und
Sichel sind
scharfe Gegenstände,
die sowohl
zu
friedlichen wie auch
bösen Zwecken
verwendet werden
können.
Schließlich steht der
Sensenmann an
gar manchem
Gleitschirm-
(und Drachen-) Startplatz
als abwartender
Zuschauer bereit.
Und Bernd W. hat auch schon wieder eine neue
Kampfsichel.
Mit der ist
er im
Bild ganz
friedlich über
den Schwertern
der Winzer in
der Luft,
kurz nachdem
ich mit
dem Saphir
nach wenigen
Minuten Flug
abgesoffen bin.
Ein Drachenbild
in dieser Art
ist schwer
zu bekommen,
weil nur
sehr wenige
Deltapiloten so tief über dem neuen Wingert herumfliegen würden.
Die Weinfeste und der neue Federweiße trösten uns über die verschlechterten
Bedingungen am Startplatz
hinweg. Wiese
und Hang
sind auch
jetzt noch
groß genug.