Ein langes Fronleichnams-Wochenende am Tegelberg. Was geht darüber?
Eine anhaltende kräftige Nordwestlage bringt trockene Luft.
Ausnahmsweise
verschwindet der Tegelberg
mal nicht unter penetranter Staubewölkung. Oh
nein, vielmehr verwandelt er sich heute in einen riesigen Hangaufwind- und
Soaring-Hang.
Das ist ein Thema, das ich von zuhause kenne!
Es geht schon vormittags wie Hund. Die vorgelagerten Schrofen allerdings
verwandeln den Hangaufwind in eine krude brockige Aufwindzone: Drachenwetter!
Ich fliege bis zur Erschöpfung. Morgens zuerst den Impuls, dann den Foil.
Am Mittag kommt die bullernde
Frühlingsthermik hinzu und ich
schaffe endlich mal den Einstieg in den Gipfelbart. 500 m über dem
Gipfelkreuz
piept das Vario noch
immer. Ich riskiere die Fummelei
und probiere mal wieder das
Fotografieren im Flug. Diese
bombastische Aussicht auf die
noch von Schneeresten verzierten
Berge will ich allen meinen
Freunden zeigen! Aus Angst vor
der nie ganz ausgeschlossenen
harten Landung habe ich nur
eine billige Plastik-Kamera dabei. Leider sind die meisten Bilder von
mieser Qualität. Ein paar gelingen aber
doch,
und die sollen auf abschweb.de.
Mein Lieblingsbild: der Säuling-Gipfel von oben, dahinter die Tannheimer
Berge und die
Parseierspitze
der Lechtaler Alpen.
Richtung Säuling fliege ich dann ab und versuche mich im "Streckenfliegen".
Auf Gipfelhöhe
komme ich an.
Aber ich finde kein Steigen mehr. Auf die
besonnte Südseite traue
ich mich nicht.
Am Ende saufe ich noch ab
und stehe
dann irgendwo bei Reutte im Nirvana,
ohne Abholer oder Bus ...
Lieber fliege ich übers Schloß zurück zum Tegelberg.
Am Westgrat komme ich
wieder hoch auf Startplatz-Höhe.