Flugberg mit vier "O" ? "Dös Wolbolo",
ungefähr so sprechen die Franken das Walberla aus.
Ein genussfähiges und gastfreundliches Völkchen sind sie, die Franken.
Und so erhalten wir eine Einladung zur DHV Versammlung nach Bamberg.
Das fränkische Essen
ist so
gut wie
eh und
je. Wenigstens
ein hiesiges
Fluggelände kennen zu lernen, lasse ich mir nicht entgehen.
Der legendenumrankte und
sagenumwobene Flugberg
Walberla
ist der nördliche Gipfel des zweihöckerigen Solitärs "Ehrenbürg".
Aus West frei
angeströmt, eröffnet
er den
Reigen der
Hügelketten der schönen fränkischen Schweiz. Dank einiger senkrechter Felsformationen bietet
er auch
etwas für´s
Auge.
Man gibt sich auch hier freundlich: Gastflieger mit Drachen willkommen!
Gastflieger mit Gleitschirm
weniger, denn
davon gibt
es in
den beiden
geländehaltenden Vereinen schon genug. Eine Einschränkung gibt es aber doch:
Von der Schranke an der Grenze des Naturschutzgebietes die letzten 120 m Höhe
bis zum Startplatz bei der Kapelle am Gipfel muss der Drachen rauf getragen werden.
Als ich heute schnaufend oben ankomme,
sind bereits zwei andere Drachenflieger am Aufbauen.
Sie haben eine
pfiffige Konstruktion,
ähnlich einem
Kinderwagen, auf dem sie ihre Vögel hier herauf gefahren haben. Tief "Yoda" beschert uns nach vielen lahmen
Wochen endlich mal
wieder frischen Wind. Die Wetterfee Claudia K.
salbadert von
Böen in
Sturmstärke, ich
finde hier angenehme
30 bis
40 km/h.
Die beiden einheimischen Piloten starten bald und problemlos geht es hoch.
Zwei anwesende Gleitschirm-Piloten
bieten mir
Starthilfe
an und machen
das auch
beinahe gut. Der eine allerdings
versucht noch, einen
startbereiten Piloten
zu demoralisieren. Er fängt mit mir, just als ich starten will, eine Debatte
darüber an, dass
der Wind
doch wohl
zu stark
sei. So
was kann ich
überhaupt nicht
gebrauchen. Vielleicht
ein wenig zu
schroff weise
ich sein
Argument zurück.
Viel Wind ist
durchaus. Der
Eindruck wird
noch verstärkt durch den
Kuhlen-artigen Startplatz
in einer
Scharte. Ich wende die Neuseeländische Starttechnik an:
Den Drachen lasse
ich hoch,
bis die
Pilotenaufhängung
straff kommt. Dann
greife ich
um auf
die Basis,
damit
ich den Drachen,
der schon
fliegt, zu
mir herunterziehen und steuern kann. Die Starthelfer lassen auf mein
Kommando los, ein
Schritt und
ich steige
senkrecht auf, den anderen beiden Drachen entgegen.
Eine fröhliche starke Stunde soare ich an beiden Buckeln herum,
genieße die Aussicht
und schieße
ein paar
eindrückliche Fotos.
An den Felsen der Südkuppe "Rodenstein" wird geklettert.
Ein Gleitschirm wird im Lee der Kapelle
ausgelegt. Aber der
gesunde Menschenverstand gewinnt doch
die Oberhand.
Der Kamerad unternimmt keinen Startversuch.
Die Landungen der
beiden Drachen-Kollegen
schaue ich
mir aus
der Luft
an.
Die Landewiese ist groß, mit einem Windsack an einem einzeln stehenden Baum
in der Mitte.
Weil sie
etwas Gefälle
in verschiedene
Richtungen hat,
ist es
hier
trotzdem etwas knifflig
anzufliegen. Zum
Glück hatte ich sie mir gestern schon mal
genauer angeschaut. Als
eine Stratuswolken-Decke
die Sonne
verdunkelt, verliere
ich die Lust und gehe landen. Dank dem frischen Wind ist die Landung heute einfach.