Zeltingen-Rachtig

Um mit dem Drachen am Ostgelände Zeltingen-Rachtig an der Mosel zu starten, gibt es selten oder nie Gelegenheit. Bei gutem Flugwetter ist das Gelände dermaßen von Gleitschirmfliegern überlaufen, dass ein Drachenflieger keine Chance auf einen guten Flug hat. Trotzdem "Vielen Dank" an die Moselfalken, dass sie noch immer eine Zulassung auch für den Drachenflug erhalten und darauf in Geländebeschreibung und Beschilderung auch ausdrücklich hinweisen. Ich sehe den Reiz dieses Hanges darin, dass von hier mit einer Thermik zum 12 km Luftlinie entfernten Neumagen / Dhron geflogen werden könnte, um dort „da capo al fine“ weiter zu soaren. Weil beide Gelände die gleiche Windrichtung bedienen, gibt es jedoch keinen Grund für Animositäten zwischen Gleitschirmund Drachen-Fliegern.
Heute bin ich mit zwei Gleitschirm-Piloten vom DGC-Siebengebirge unterwegs. Der Wind weht eher schwach. Ein Abgleiter in einem Vereinsgelände oder längeres Fliegen an der Mosel stelle ich zur Diskussion. Bei den vorherrschenden -12°C befürchte ich ausnahmsweise keinen Massenauflauf in Zeltingen.
Ein rundes Dutzend einheimische Gleitschirm-Piloten sind dann doch da. Aber ich bekomme meine Chance hier einmal mit dem Drachen zu fliegen. Beim Herumsoaren in Graach habe ich schon oft hier herüber geschaut. Jetzt kenne ich endlich auch den langen schmalen Landeplatz am Kloster Machern. Bei Ostwind ist er genau in Anflugrichtung angeströmt. Im Notfall sollte er auch von Graach aus erreichbar sein.
Fröhlich soare ich die Moselschleife mit ihren lieblichen Ausblicken in der strahlenden Wintersonne ab. Die Baustellen für die neue Hochbrücke sind schon zu erkennen. Dann sehe ich einen Gleitschirm auf der anderen Seite der Mosel über dem Dorf kreisen und steigen. Ich geselle mich dazu, und ein genüssliches viertel Stündchen kurbeln wir gemeinsam die Umkehrthermik. Das „Moselwunder“ funktioniert also auch hier. Auch Guido kommt in die Luft und fliegt bis ihm die Hände kalt werden. Joseph ist es von vorneherein zu kalt. Er schießt die ganzen Fotos und bringt das Auto zum Landeplatz. Vielen Dank, Euch beiden!
WinDfried (Sonntag 5. Februar 2012)