Gestern abend beim Bier hat mich Mark auf die Idee gebracht, mal am Kielrohr seitlich einen Ausleger dranzubauen. Nachts grüble ich über die Stabilisierung. Morgens steht die Idee.
Ich will wie beim Steuerbügelausleger die Biegeelastizität nutzen, um gegen Abspannungen zum Turm und zum Trapezeck gegenzuhalten. Ich habe einen Helfer, der mir das Rohr biegt, es gelingt mir nicht, mit dem Kugelkopf so viel Vorspannung zu erzeugen, dass unter Kamerabelastung und Nickbewegung des Drachens die Position hinter der Segelhinterante bleibt. Ich brauche eine steife Verstrebung. Muss ich irgendwie aus dem Nichts zaubern, mein Fundus ist bis auf ein langes Klettband und diverse Leinenreste aufgebraucht. Ich streune mit fantasievollen Augen rund um die Bergstation. Und werde sofort fündig. In einem großen Blumenkübel stecken diverse Pflanzenstützstäbe. Zwei sind etwa 80 cm lang, 15 mm dick und glatt. Die nehme ich mit, lasse sie knapp 20 cm überlappen und zwinge sie mit dem Klettband in eine Flucht. Mit den Leinenresten knote ich meine Strebe zwischen Trapezkopf und Ausleger. Das scheint zu klappen. Beim Transport zum Startplatz kommen die Stäbe in eine Knickstellung zueinander. Ich hole noch einen dritten Stab, verzurre ihn an beiden Enden mittig zur Knickstelle, spanne mit dem Klettband alle drei Stäbe, verkürze die Leine zum Trapezeck, dass sich der Ausleger etwas biegt. Das reicht jetzt.
Was schon mal für die Kameraposition spricht, der Drachen fliegt völlig unbeeinflusst. Offenbar ist die Position hinten für die Strömung gesünder. Mal sehen, ob das auch noch mit längerem Ausleger so ist. Wenn dann auch noch mehr Gesicht und Fußteil drauf sind.
Unten treffe ich Mark, dem gebe ich die Stäbe mit zum Zurückbringen.