Die Bläser kommen aus Hessen. Sie wollen ab halbzwölf einen Berggottesdienst begleiten, zuvor spielen sie sich ein. Der Dirigent ermahnt sie, keiner dürfe sich heute zurückhalten und auf die Klangfülle der Anderen vertrauen. Ich kenne das Problem vom Singen auf dem Weihnachtsmarkt in Reutte letztes Jahr, eine Bühne ohne Rückund Seitenwände. Der Klang verliert sich und man hört ganz schlecht die weiter entfernten Stimmen.
Ich habe Lust, dem Gebläse von oben zu lauschen. Ich eile zum Startplatz. Da ist der Startwind noch nicht so doll und die rausgehen, saufen gehörig ab. Das ändert sich schlagartig. Sofort mache ich mich bereit. Ich starte problemlos. Ich kämpfe in der Thermik und werde immer wieder durch die Wolkenbasis gestoppt. Endlich komme ich hoch genug, um zur Branderschrofenschulter hinterstechen zu können. Zu spät! Die Menge verläuft sich schon, die Bläser sind auf dem Weg zur Bergstation.
Dafür ist das Fliegen heute ein Riesenvergnügen! Wer möchte, findet seinen Privatbart.
Zum Abschluss möchte ich noch über Füssen fliegen. Auf dem Weg dorthin habe ich mehrmals satt Steigen.
Ich lande in Weidach bei meinen Eltern.
Später grille ich mit Gisela am Illasbergsee.