Ich hab kaum glauben wollen, dass die Tegelbergbahn ihre Drohung, die nächsten Tage wegen Revision zu schließen, trotz schönsten Wetters so brutal wahr machen würde. Es heißt, man habe auf schlechtes Wetter gehofft. Nun ja, die anderen Bahnen laufen auch nicht - außer Bu- chenberg noch diese Woche, aber da hab ich heute keinen Bock drauf - ich erwarte gigantische Bedingungen und der Buchenberg ist halt nur wirklich gut zum Hangschrubben. West: Da passt doch Oberjoch. Schon vor zwölf bin ich startbereit an der Ochsenalpe. Ich steige sofort, an der Ecke zum Westhang sogar gut, fliege dann aus Gewohnheit in den Westhang rein - und sinke brutal! Ein paar Schleifen halte ich mich noch mühsam über der Stromleitung, dann ist mein Schicksal besiegelt.
Mit Mühe komme ich noch über Bad Oberdorf und stehe. Megafrust! Zum Trost komme ich genau passend zum Busbahnhof. Da gibts nur eins: Neuer Versuch.
Diesmal versuche ich es genau an dieser Ecke. Und bin in kürzester Zeit über der oberen Ochsenalpe (im Bild die untere). Hier geht es richtig los, aber die Thermik ist so flach geblasen, dass ich womöglich bis Schattwald unter Gipfelhöhe bliebe - ich möchte lieber über den Iselergrat.
Voll auf Risiko, im starken Sinken, fliege ich auf die Südwestecke des Iseler. Genau hier steht der Megabart. Mit 4 - 6 m / sec geht es auf 3200 m.
Soll ich auf Strecke gehen? Ich hab wenig Power. Ich hätte außerdem nicht genug Geld dabei, um mit dem Bus zurückzukommen.
So fliege ich einfach ein bisschen in der Gegend herum und lande auf der Hangwiese beim Alpenhotel.