Ich möchte nicht wie gestern in Schwangau in der Falle sein. Ich weiß aber, dass Winfried in Schwangau angekommen ist. Für ihn wäre ein Stau wie gestern nicht so schlimm, er muss ja dann nicht aus dem Ort raus ud könnte nach Schwangau notfalls laufen. Ich setzte auf ein Morgenflüglein am Tegelberg, fahre über Buching durch die Baustelle am Bannwaldsee und treffe Winfried an der Talstation. Von ihm erfahre ich auch, wie der Stau gestern abend von der Polizei aufgelöst worden ist - vorübergehend am Bannwaldsee den Verkehr in der Gegenrichtung zuzulassen.
Der Wind ist gerade gut, ich verwerfe den Gedanken, Winfrieds Drachenstart zu fotografieren, wer weiß, ob die Startbedingungen so gut bleiben, stattdessen fotografiert Winfried meinen Start.
Leichte thermische Blubber sind schon zu spüren.
Ich packe schnell ein und flüchte wie geplant nach Pfronten. Da sehe ich schon einige Flieger hoch überm Breitenberg.
Wie anspruchsvoll das Fliegen heute ist, sehe ich schon beim Aufstieg zur Kuppe, genannt Brandplatz.
Der startnahe Bereich ist ganz übel leeig, mir ergehts da nicht besser als denen, die vor mir gestartet sind. Um die Ecke dann finde ich schnell einen kräftigen, ruppigen Bart. Der trägt mich über Gipfelhöhe.
Ich genieße den Ausblick auf den Aggenstein und die Allgäuer Alpen dahinter.
Gemütlicher wird es hier oben aber auch nicht.
Mir reicht die Höhe.
Ich fliege rüber zum Falkensteinkamm.
Im Kammbereich geht es überall hoch und ist genauso turbulent wie drüben am Breitenberg. Dazu kommt noch, dass hier der Ostwind so stark ist, dass ich ohne Beschleuniger gen Osten rückwärts fliege.
Ich beschließe, in Pfronten-Ried zu landen.
Natürlich mache ich noch eine Ehrenrunde über Pfronten-Berg mit St. Nikolaus, wo ich schon so schöne Orgelkonzerte erlebt habe.
Im Visier ist die Wiese zwischen Pfronten- Ried und Pfronten-Meilingen beim V-Markt.
Der Wind kommt hier wie erwartet aus Nord.
Es reicht zeitlich noch für ein kleines Helles mit Brezel im Bräugasthof.
Dann fahre ich mit dem Zug nach Pfronten-Steinach.