Der Wetterbericht ist nicht gut, aber es regnet nicht, und der Wind dürfte passen. Ich könnte ja in die Skiabfahrt runterlaufen.
Der Wind passt tatsächlich, ich erfahre, dass heute der Tegelberglauf stattgefunden hat, ein paar vom veranstaltenden Sportclub machen auf dem Drachenaufbauplatz Lagerfeuer und grillen Würstchen.
Mit mir sind fünf Musikerinnen und ein Pfarrer hochgefahren, die wollen um zwei im Panorama einen Gottesdienst veranstalten.
Das Wetter schlägt um. Es regnet in Strömen und der Wind kommt von hinten.
Das Panorama ist rammelvoll, da findet die Siegerehrung statt.
Die Musikerinnen, sie nennen sich Tocamus, singen derweil in der Wartehalle. Ihre Stimmen glockenklar und rein, wie man sich Engel vorstellt. Aber ihr Temperament - wie eingeschlafene Füße. Dazu ein permanentes, ödes Gitarrengeschrammel, das rettet auch die gelegentliche Querflöte nicht.
Ich nehme die Bahn. Ich freue mich, dass den Tegelberglauf mal wieder ein Afrikaner gewonnen hat, ein 25-jähriger Asylbewerber aus Eritrea. Er ist in knapp 42 Minuten den ganzen Berg hochgerannt.