Die Wolkendecke ist schon wieder geschlossen - bis zum Alpenrand. Hahnenkamm scheint von der Richtung her zu passen. Aber der Himmel sieht doch verdammt nach Föhn aus.
Ich gerate genau in die Mittagspause der Bahn, einer fliegt, den treffe ich am Landeplatz. Alles sicher hier! Stabil und ruhig. Ich kaufe die Landekarte für 3 € und fahre mit flauem Gefühl hoch. Mehrere andere Flieger sind in der Gondel. Den Fußweg steigen die schneller als ich, ganz bedächtig stapfe ich hinterher.
Am Startplatz ist es ganz schön böig. Ich bin nicht im mindesten überrascht. Die heftigsten Böen kommen aus Nordost.
Einer startet oberhalb, verliert trotz strammen Gegenwinds beträchtlich Höhe, etwas unterhalb meines Standorts extrem. Der nächste startet bei mir und macht keine bessere Figur. Der dritte startet oben, kann sich rechts im Hangaufwind etwas hocharbeiten, wird dabei brutal durchgeschüttelt, hochgerissen und runtergespült - im schnellen Wechsel. Immerhin landet er lässig bei mir am Startplatz ein - und scheint mit der ganzen Situation zufrieden zu sein.
Ich Weichei verlasse die Walstatt mit der Gondel nach unten. Bei Bambi hole ich noch einen Drachen ab und sehe in Buching welche fliegen. Solange die Wolkendecke dicht ist, weiß ich, dass der Föhn nicht in tiefere Regionen durchgreift.
Ich treffe Beate, die sagt: Ich habe gerade einen Suchtflug gemacht. Genau, das trifft es. Ich reihe mich ein in die Süchtigen.