Natürlich liegt am Tegelberg schon wieder 30 cm Neuschnee;
an der Oberkante
des Starthanges türmt sich eine anderthalb Meter hohe Wechte.
Ich bin gerüstet,
denn ich fliege heute Drachen und die Gitterrampe
ist so gut wie schneefrei.
Aber hinkommen?!
Ich nutze die Schneeschauerzeit,
um einen Weg zu graben.
Als
ich dann auch noch den Drachen aufgebaut
habe und die Kamera montiert -
kommt die Sonne raus und der Wind frischt gnadenos auf -
voll von links.
Ich trau mich
nicht, bei diesen Böen
den Drachen seitlich durch die Scheehaufen zu zirkeln.
Also häng
ich mich wieder aus.
Schaufele noch eine Runde.
Nächster Versuch - wieder nichts.
Also weiter schaufeln.
Dann passt plötzlich der Wind.
Es reißt mich sofort gewaltig hoch.
Binnen Minuten bin ich an der Wolkenbasis.
Es kondensiert auch
neben und unter mir. Ich flüchte.
Weiter draußen kann ich neben
der Wolkenbank hoch über die Basis steigen.
Aber da heißt es
ständig auf der Hut zu sein.
Bald ist die Sicht auch wieder frei.
Dann muss ich in tiefere Regionen ausweichen.
Dicht über dem
Rohrkopf lass ich mich in enger Thermik beuteln.
Mit maximalem
Körpereinsatz zentriert, reißt sie mich mit 4 m/sec bis auf Starthöhe.
Vom
Hopfensee nähert sich ein Schauer. Ich fliege raus, Vollgas auf
Schwangau zu. Die Fahnen
zeigen starken Nordwestwind in Bodennähe.
Aber dass ich hundert Meter über der Allee rückwärts fliege,
überrascht mich dann doch.
Bügel ran,
so ist alles wieder im Lot.