Eine Nordwestströmung ist
angesagt,
aber ich sehe überall nur Anzeichen für Ost.
Eine Bergtour trau
ich mir
zu. Meine
spontane Idee: Kappeler
Alp über
den Wiesenweg. Mein
Trick ist
wie immer
die Uhr-
werksnummer: Langsam, aber
stetig, viel
an anderes denken
und die
Etappen zählen
- hier die
7 Wiesen
- den
Höhengewinn
leicht pessimistisch rechnen, um so beflügelter steige ich
die letzte
Etappe, wo das Ziel
in Sicht ist und die Kraft eigentlich am Ende.
Der Ostwind säuselt,
ich bin
direkt unter
der Wolkenbasis.
Ich
erhole mich
schnell
und kann einen
kraftvollen Start
hinlegen.
Links ums Eck fliege ich mit Rückenwind
auf den Osthang
bei Maria
Trost zu.
Null Thermik, da müsste der Wind
stärker reinpfeifen als ers tut, um mehr
als ein bisschen Höhe halten zu erlauben.
Weiter mit Wind,
um die
gut angeströmte Stufe über
Nesselwang zu
erreichen.
Ich lande direkt
beim Gasthof.
Ich trinke
einen Kaffee und erfahre, dass der nächste
Bus in drei
Stunden fährt.
Ich habe
keine
Lust zu laufen,
versuche zu
trampen. Fast
zwei Stunden.
Es
ist zum
Verzweifeln. Ich
mache trotzdem ein
freundliches Gesicht,
das hab ich
beim Singen
gelernt. Manche
gucken, als wenn sie mich für asozial halten.
Asozial ist der
Busfahrplan. Asozial
sind
Gemeinderäte, die so
was absegnen.
Das
erzähle ich meinem Erlöser, der bringt mich
ganz zu meinem
Parkplatz über
Kappel.