Ich rechne mit Südwestströmung.
Ich starte um zwölf, der Latschenschrofenbart ist so stark verblasen,
dass ich mein Glück erstmal am
Rohrkopf suche, wo ich nicht so nah
ans Gelände muss.
Das klappt auch wunderbar. Höher überm Latschenschrofen
komme ich auch hier klar,
es geht locker zur Wolkenbasis
auf über zwo-eins.
Streckenmäßig
kommt eigentlich nur der Flug am
Alpenrand, zur Wieskirche, in Frage.
Ich komme 100 m über Alm in Buching an,
ich finde sofort sattes Steigen,
nur leider versetzt mich der Westwind stark ins Halblechtal,
so stark, dass ich
fürchte, nicht den Sprung zu den Trauchbergen zu schaffen.
So setze
ich mehr-
mals über dem Buchenberg neu an,
das muss für die Buchenbergflieger ziemlich
frustrierend sein,
da kommt keiner über Start, und ich
bohre eine
halbe Stunde.
Endlich erreiche ich 1800 m, weit genug vorne.
Nun komme ich locker
zu den
Trauchbergen.
Es geht auch dort überall was,
aber ich kann es kaum nutzen,
weil es mich auch hier stark in die Pampa versetzt.
Erst vorne am Wolfskopf,
wo der Kamm nach Osten zur Bleick abbiegt, kann ich entspannt aufdrehen.
Hier treibt mich der Wind genau kammentlang Richtung Niedere Bleick.
Wahrscheinlich käme ich nun auch in Windrichtung nach
Bad Kohlgrub
und Murnau.
Aber mein Ziel Wieskirche kommt so auch seitwärts näher.
Und die Wieskirche ist ein Ziel, dem kann
ich einfach
nicht widerstehen.
Wie gut, dass ich Höhe getankt habe.
600 m über Wies tauche ich
in starken Nordwind.
Es geht nur mühsam voran. Erst über
den
Wiesen ginge es wieder aufwärts.
Aber ich will nur noch runter.
Es sind wilde Verhältnisse, ich brauche volle Konzentration.
Im Biergarten trinke ich Buttermilch.
Der Wirt nimmt mich nach Steingaden mit.
Da ist gut trampen.
Zurück am Tegelberg fragen mich Flieger,
warum man heute so brutal absäuft.
Das weiß ich
auch nicht.