Das schöne, warme
Wetter kommt
mit Macht,
aber auch mit Süd. Da könnte es am Tegelberg dauern,
und es ist
gut zu
wissen, wie
es am Buchenberg aussieht.
Auf halber Strecke
nach Buching
fällt mir
siedend heiß ein,
dass hinter Buching
die Baustelle
auf der
B17 noch
da sein
könnte - und
damit kein
Durchkommen Richtung Schwangau.
So ist es.
Jetzt bin
ich schon
hier, flieg
ich halt am Buchenberg.
Ein bisschen zupft
schon die
Thermik, das
wird ein
guter Tag!
Insgeheim möchte ich
auch inspizieren, wie weit die Baustelle geht.
Könnte es möglich sein, sie über Feldwege zu umgehen? Genau das
scheint machbar zu
sein.
Mit dem Gefühl eines Halbstarken wage ich
mich ins verbotene
Terrain. Die
Fahrradfahrer regen
sich nicht
auf.
Die Traktorfahrer treffe
ich nicht.
Am Ende,
kurz vor
der Einmündung
in die B17, ist überraschend eine Barriere. Das geht über die Wiese ganz
knapp vorbei -
Zentimeterarbeit. Damit
habe ich
soeben 25
km gespart.
Letztens habe ich Giselas Schirm verborgt.
Für Aufziehübungen. Es ist fraglich, ob sie
jemals wieder wird fliegen können - sie wäre
ja schon so froh, wenn sie wieder richtig laufen
könnte. Vor ein paar Tagen habe ich mich auch
gewogen: 94 kg. Da denke ich ernsthaft darüber
nach, ob mein nächster Schirm nicht doch ein L
sein sollte. Da wäre ich mittig im Gewichtsbereich,
eigentlich fliege ich ja lieber Oberkante, aber
15 Kilo drüber muss ja auch nicht sein. Zurück
zu Giselas Schirm. Ich möchte sicher gehen,
dass er in Ordung ist, ich möchte mein Misstrauen
abhaken. Aber natürlich bin ich 25 kg zu schwer.
Da hätte ich mir für den Start ein bisschen mehr
Wind gewünscht. Naja, ich streife ein bisschen
die Latschen ... aber in der Thermik geht er
doch wunderbar! Am Rohrkopf kann ich schön
bis Starthöhe aufkurbeln. Dass ich nicht ewig
so weitermach, habe ich schon durch die
luftige Bekleidung vorentschieden.
Also bin ich bald wieder oben. Der Aufbauplatz
ist leer, die
Startbedingungen gut,
die Ersten
kommen über Start. Da tu ich nicht lange rum.
Der Marienkäfer muss
spätestens
am Startplatz auf mein Knie gekrabbelt
sein. Ich entdecke ihn nach einer halben
Stunde, nachdem ich
vieles probiert,
wegen der Inversion zunächst nur 100 m
über Start gekommen, dann auch wieder
unten am Rohrkopf
eingestiegen bin.
Jetzt habe ich mich endlich über Gipfelkreuz hochgeschafft.
Ich
denke, die
25 - 40
km /
h Fahrtwind
sind
ihm einfach zu viel zum Starten.
Er macht den
einen oder
anderen Versuch,
fährt die
Hautflügel aus, gibt
immer wieder auf, klemmt sie mit den Deckflügeln ein und krallt sich fest.
Knapp 200 m über Landeplatz macht er Ernst. Ist es die Temperatur?
Der erste Startversuch geht gründlich daneben.
Er bombt am
Oberschenkel wieder ein,
überschlägt sich
dabei.
Krallt sich fest. Der nächste Start gelingt.
Abends feiere ich
mit meinen
Roßhauptener Mitsängern im Gewerbegebiet.
Kurz vor Mitternacht
zieh ich
mich zurück.