Das Auto hätte gestern abend fertig werden sollen, nun kann ich es endlich abholen.
Entsprechend hoch ist die Rechnung, bitter.
Am Tegelberg sieht es immer noch nach
heftig Süd aus, am Buchenberg wird geflogen und sogar geschult. Der Wind passt
so eindeutig auf den Flachstartplatz, dass ich entgegen meiner Vorliebe für die
Nordwestschneise mich dort startklar mache. Ich weiß, dass ich den Schirm dort nur bei
deutlich Wind hochbringe. Es weht fast zu wenig. Mir hält einer die Mitte auf, danke.
Ein Traum, ein Schirm, der mit leichtem Zug einfach so hochsteigt. Als ich endlich
ein bisschen im Gesicht spüre, gehe ich wie ein Berserker los und schaffe es in
die Luft.
Rechts um die Ecke habe ich sogar leichtes Steigen.
Kurz vor der Steilskipiste die Wende. Ich fliege geringstes Sinken und bin etwa 70 m über den
Baumwipfeln. Plötzlich geht der Schirm in den Sackflug. Nach über 50 m
Höhenverlust fährt er wieder an. Ich fliege nur noch mit ganz wenig Bremse.
Ich nehme es als letzte Warnung.
Habe ich in letzter Zeit immer gesagt,
der Schirm startet beschissen, aber er fliegt
noch super, so kann ich letzteres nun nicht mehr
sagen. Immerhin hat mein
Independence Garuda L
seit dem 13. Juli 2009 889 Flüge durchgehalten.
Ich habe keinen Flieger getroffen, der von einer
ähnlichen Gebrauchsdauer berichten konnte. Mein
letzter Schirm, ein Independence Dragon 3 M
hat 838 Flüge durchgehalten, dann war er gar.
Gisela hat einen Teppich daraus geflochten.
Während ich in Füssen Einkäufe erledige,
denke ich an die vielen schönen Erlebnisse
mit diesem wunderbaren Schirm, den mir
die Herstellerfirma dankenswerterweise gesponsert hat.
Ich bin so froh, dass ich den
Verlust der Flugfähigkeit bemerken durfte,
bevor mir was Ernstes zugestoßen wäre.