Ich bin früh am Berg. Hinten zeigen angedeutete Lentis die Südströmung in der Höhe. In Kammhöhe treffen sich Südwest- und Nordostströmung. Resultat ist ein im Sekundentakt wechselder Hauch. Ich starte mit viel Geduld über Nordwest. Es zupft schon etwas, aber ich kann es nicht nutzen. Erst unterhalb der Hornburg arbeite ich mich in engen Achterschlingen etwas höher. Für vormittags schon mal nicht schlecht.
Es entwickelt über. Nach so viel schlechten Tagen kann ich nicht widerstehen, nochmal zu fliegen. Oben erfahre ich, dass ich bis Morgen noch einen Schirm einfliegen soll. Sage ich zu. Die Wolkenbasis ist auf 1900 m, also etwa Gipfelkreuz. Da hochzukommen ist ganz locker. Richtung Tirol sehen die Wolkentürme schon recht gewaltig aus.
Ich will mit meinen Kräften haushalten. Und unbedingt vermeiden, dass der Probeflug wettertechnisch scheitert. Ich gehe landen.
Um halbvier bin ich wieder startbereit. Es steigt wieder problemlos, aber die Wolken sehen noch bedrohlicher aus. Mein Job ist erledigt, über der Ebene steigt es überall. Ohne Ohren wäre ich nicht runtergekommen.