Der Föhn ist unübersehbar, aber in tiefen Regionen ist der Südostwind ganz schwach.
Chance für ein kleines Flüglein bei Faistenoy.
Der Aufstieg geht mir leicht über die Füße. Aber am Startplatz fühle ich mich schwach.
Der erste Versuch - ich stolpere beim Aufziehen und liege auf der Schnauze. Dröhnbirne.
Verdammt, die Bedingungen sind doch top.
Neuer Versuch. Die Kappe kommt schief, bei der Seitkorrektur schießt mir der Schirm über,
ich komme noch weg, aber im Pendeln klappt mir der halbe Schirm ein, 7 m über Grund.
Den seitlichen Einschlag kann ich gerade noch abwenden,
aber meine Richtung ist nun quer zum Hang, auf einen dreifachen Stacheldraht zu.
Dynamisch bremsend komme ich knapp drüber,
nach links versuche ich talwärts durch eine Baumlücke zu kommen.
Das ist zu eng - rechts bleibt die Fläche hängen.
Die große Tanne vor mir hat große, elastische Äste,
einen - in etwa 5 m Höhe - greife ich mir, schleudere damit um den halben Baum,
federe zurück und hänge unmittelbar über dem Boden.
Ich bin völlig unverletzt, aber total erschöpft.
Nach einer halben Stunde komme ich mit dem Schirm nicht weiter.
Mit einer langen Stange und darangebundenem scharfen Messer könnte
ich vielleicht die oberen Leinen kappen. So gebe ich erst mal auf
und gehe Richtung Auto.
Da sehe ich plötzlich zwei Personen an meinem Schirm hantieren.
Den Sack lege ich an den Wegrand und kehre sofort zum Baum zurück.
Ein Paar aus
dem Raum Kempten - unterwegs auf dem wunderschönen Ellegghöhenweg -
er aktiver Gleitschirmflieger, sie nicht mehr aktive Gleitschirmfliegerin.
Zu dritt ist das zu schaffen! Vielen, vielen Dank!