Ich bin mit
Gisela in
Kempten zur
Untersuchung. Die
Kaltfront ist
im Morgengrauen durchgerauscht,
es wird
sonnig und
sehr windig,
typisch Rückseite eben. Ich glaube nicht an fliegbare Bedingungen
und plane für
den Nachmittag
eine Bergtour
auf die
Schlicke.
Den größten Höhengewinn überlasse ich der Bergbahn aufs
Füssener Jöchle. Der Rest ist noch anstrengend genug.
Natürlich interessiert mich
auch, ob
man von
der Schlicke
starten könnte.
Östlich des Gipfels wäre die Hangwiese nicht schlecht. Fragt sich immer noch,
ob es sicher
möglich ist,
nach rechts
durch die
Vilser Scharte
zu stoßen,
um
dann frei nach Norden fliegen zu können. Oder müsste man nach links, reintalseitig
den ganzen Kamm nach Musau abfliegen, wenn man da absäuft, müsste
man bei der
Musauer Alm
landen, sicherlich
machbar, aber nicht prickelnd.
Um drei bin ich am Füssener Jöchle zurück, fast verdurstet. Ich trinke
eine Milch. Hier
oben ist
stramm Südwest.
Es fliegt
keiner im
Tannheimer Tal. Könnte
es in
tieferen Regionen,
am
Oberjoch, funktionieren? Ich will es wissen.
Dort fühlt sich alles gut an. Nach der Wanderung
zum Startplatz bin
ich so
fertig, dass
ich mich
erst mal eine
Stunde ins
Gras schlafen
lege.
Dann schwinge ich mich locker leicht in die Luft.
So entspannend war das Fliegen schon lange nicht mehr.
Mal geht der Hang gut, mal sitzt eine großflächige Thermik
oben drauf, keine dollen Steigwerte, aber der reine Genuss.
Eine Weile denke ich drüber nach, ob ich mit
der Oma-Lösung Hindelang
oder mit
dem
reichlich Zeit sparenden Toplanding die Sache
abschließen soll. Das kann verdammt turbulent
sein, aber wie
ich die Fahnen interpretiere,
schätze ich es heute als akzeptabel ein.
Nach einer Stunde
gehe ich
in den Anflug
auf die Hangwiese
beim Alpenhotel.
Auch die Landerei
läuft entspannt und elegant. Jetzt hab ich
mir mein Bierchen
im Alten
Senn verdient.