Nach meinen Wetterinformationen rechne ich mit Süd bis West. Dazu fällt mir die Reuterwanne bei Jungholz ein.
Als ich jedoch in der Nähe bin, sieht es deutlich nach Ost bis Südost aus. Dafür taugt die Reuterwanne nicht.
So viel weiter ist Oberjoch ja nicht. Da kann ich auf den Allrichtungsberg Spieser steigen. Insgeheim hoffe ich natürlich,
dort mal auf eine südliche Windrichtung zu treffen, ich will endlich mal Richtung Hindelang fliegen.
Aber als ich nach
anderthalb Stunden stetigem Aufstieg den Gipfel erreiche, kommt der Wind wie bisher immer: schwach Ost. Ein anderer
Flieger hat mich im Aufstieg überholt, den treffe ich noch am Gipfel und fotografiere seinen Start.
Ich fliege bald hinterher.
Auf der Strecke nach Osten komme ich durch
mehrere Heber.
Um die Jochschrofen-Nordostecke rum,
spüre ich deutlichen Hangaufwind, der zumindest für verringertes Sinken gut ist.
Unten beim Oberjocher Bio-Hofladen, wo ich letztens auf der Pferdewiese gelandet bin, sehe ich
den anderen Flieger zusammenpacken - Pferde sind keine mehr da.
Ich bin so hoch! Reicht das
womöglich ins Ostrachtal? In der Südflanke des Jochschrofens habe ich sogar leichtes Steigen -
und es bockt nicht schlecht dazu!
Aber jetzt ist klar: Ich komme ganz locker nach Hindelang.
Die Windrichtungsanzeiger am Alpenhotel zeigen
Süd, da halte ich mich gern weiter an den Südhang.
Ich fliege in die Einbuchtung unterhalb der Hirschalpe, über meinen
Aufstiegsweg also. Ich kann dort sogar schwache Thermik drehen.
Es brodelt, ungewöhnlich für November.
Hier stoßen ja mehrere Talwindsysteme
aufeinander. Richtung Hindelang habe
ich plötzlich extremes Sinken.
Über
Hindelang dann wieder normales.
Unten weht deutlicher Westwind.
Ich ziele auf die große
Wiese beim Busbahnhof.
Meinen Bus sehe ich schon stehen, das hat keinen Sinn, dem noch nachzujagen.
Der nächste fährt erst in anderthalb Stunden. Ich packe in Ruhe zusammen,
deponiere den Sack im nahen Sportgeschäft. Und mache einen Bummel
durch den Ort.
In einer Woche beginnt der Weihnachtsmarkt,
den ich gerne wieder erleben möchte. Der Aufbau ist im Gange.